Oh ja, das kann ich mir gut vorstellen: Das muss der Hit gewesen sein in bundesdeutschen Wohnzimmern der 70er. James Last auf Wien-Beutezug. Und wie er da schon auf dem Foto sitzt. So´n keckes „Na, wollt Ihr nicht auf mal?“ im Blick. Was er da trinkt, ist aber kein Wein, sondern obviously Kaffee. Wiener Melange wahrscheinlich. Paar Zeitungen scheinen noch auf dem Tisch zu liegen, die Stühle sind natürlich echte Kaffeehaus-Stühle. Aber die Fototapete hinter ihm ist ganz schlimm. Ich hoffe, dass nicht wirklich ein Kaffeehaus in Wien so aussieht. Sondern dass das nur getürkt, höhö, ist.
Schlagwort: James Last
…Spielt Robert Stolz
Oha, jetzt geht´s aber los. James Last trifft auf österreichischen Schmiss. Robert Stolz! Au weia. Das ist der, wo die Witwe Einzi heisst. Was ist das, bitte für ein Name? Einzi.
Classics up to date 4
Ich bin ja nicht so´n Freund dieser Reihe. Obwohl die Einspielungen zweifellos raffiniert sind. Melodien aus Madame Butterfly, die Moldau, Musik von Rodrigo, Zigeunerweisen, Chopin, Ravel etc. Lustig finde ich, wenn – aus vermutlich rechtlichen Gründen – hinter dem Komponisten der Verlag steht. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
In Concert
Ich hätte jetzt was mit Live-Atmo erwartet. Aber hier muss ich wohl noch was über die verschiedenen Konnotationen des Konzerts lernen. Es ist in diesem Fall das Konzert, „in“ das man geht. Nicht „auf“. Solche Konzerte gibt´s ja auch. Aber hier ist es das Konzert, in das man geht. Will sagen: es handelt sich um ein sogenanntes „klassisches“ Konzert. Und der Begriff „Konzert“ dient hier allein dazu, diese Platte ein bisschen hochkulturell aufzuwerten.
…mein Leben ist Musik…
Das musikalische Portrait mit Gesamtkatalog.
Was bitte ist ein musikalisches Portrait? Heisst das, dass wir nach schätzungsweise 120 James Last-Platten jetzt endlich den echten zu sehen bekommen? Beziehungsweise zu hören. Was war auf den anderen Platten drauf, wenn das jetzt ein musikalisches Portrait ist?
Es soll wahrscheinlich mal die ganze Bandbreite gezeigt werden. Da ist erst der bearbeitete Schumann, also ein Stück aus der E-Musik. Dann „In the mood“, um zu zeigen, was James Last aus amerikanischen Swing-Klassikern macht. Was Tolles, in diesem Fall.
Non Stop Dancing 12
Dieses Cover gehört vermutlich zu den schönsten, die je eine James Last-Platte hatte. Rot mit Pink – und es sieht immer noch gut aus! Und diese tolle 12! Mann, Mann, Mann. Keine Ironie. Wenn ich mir vier Last-Platten an die Wand hängen dürfte, würde die hier dazugehören. Trotz des Rüschenhemds, das James Last hier trägt. Aber immer noch besser als die Schals, die bei seiner Band vorne raushängen.
Romantische Träumereien
Au backe. Ein ganz weichgezeichnetes Cover. Das lässt nichts Gutes vermuten. Was ist das hier? Ein Szenenfoto aus „Zärtliche Cousinen“? Nein, der Mensch oben scheint ein Mann zu sein. Na gut. Könnte aus „Die blaue Lagune“ sein. Erinnert mich so´n bisschen daran. Die Klamotten sehen nach Freibeutern oder ausgesetzten Jugendlichen aus. Aber wie hieß der Typ noch, der da mitgespielt hat? Der hat nämlich genau so´ne blonde Minipli. Später hat er das Kindermädchen in Dallas gespielt und Sue Ellen gevögelt. Ich komm nicht drauf.
WeiterlesenTräum was Schönes
Die schönsten klassischen Melodien.
Also, der Titel ist ja wirklich mal reizend. „Träum was Schönes“. Sowas Umsichtiges! Und vorne ist er drauf, der James Last, und macht mit dem Finger so leicht „Psst“ auf seinen Lippen. Damit wir nicht stören und er weiter spannen kann. Hintendran sitzt nämlich ein Pärchen, das denkt, es wär allein. Die sind vermutlich gemeint mit „Träum was Schönes“: „Denkt einfach nicht an mich. Stellt Euch vor, Ihr wärt allein. Beachtet mich gar nicht.“
Last the whole night long
50 Non-Stop Party Greats from James Last.
Wow, geht schon los mit Live-Atmo. Und dann mittenrein in die Disco-Zeit. Gut, „Rivers of Babylon“ kaut noch auf leicht wackeligen Milchzähnen. Aber schon „Dancing in the city“ hat dieses leicht Schwüle der späten 70er. Saturday Night Fever, ja klar – das hat ja im Original schon großes Orchester. Mit der Bee Gees-Ekstase (dass ich so was mal schreibe!) kann´s hier nicht ganz mithalten. Aber das ist wohl Absicht. James Last weiß schließlich, wo seine Platten laufen. Und warum da nicht das Original läuft.
This is James Last
Das dürfte eine recht frühe Last sein. Und eine lustige Mischung ist drauf: alte Swing-Klassiker, bisschen E-Musik, Beatles, Sonny & Cher, bisschen Latin. Hübsch mit Leerrillen dazwischen aufgereiht. Nix Potpourris, nix Partysound. Alte Schule also. Vergleichsweise konservativ.
Classics up to date 2
Also, das lässt sich schon viel besser an als Classics up to date 1. Die war ja wirklich kaum zu ertragen. Hier ist bedeutend mehr Pep drin. Und die Frau auf dem Cover hat auch schon mehr als eine Marmorbüste neben sich: nämlich einen Lover und ein Glas Sekt. Das ist doch schon was.
Sing mit 2
Fortsetzung der tollen ersten Folge von „Sing mit“. Mit dem Unterschied, dass hier ein kleines Wörtchen über der Tracklist steht: „Potpurri“. Hat sich etwa jemand nach der ersten Platte beschwert? Nach dem Motto: Hier steht „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, und ich will alle Strophen, bis zu „Dru Chunusun mut dum Kuntrubuss“… Hat bestimmt rechtliche Gründe, das.
Ich hätte da gleich noch ein neues juristisches Problem aufzuwerfen: wer ist eigentlich der Chor, der hier singt? Warum ist der nirgendwo aufgeführt? Herr Last will doch nicht etwa behaupten, das seien wieder seine Partygäste, die er eher zufällig für die erste Folge der Nonstop-Party aufgenommen hat? Netter Versuch. Die kann er mir auch mal vorbeischicken, diese Gäste.
WeiterlesenNon Stop Dancing 1972/2
Oh mein Gott, was für ein gütig blickender James Last auf dem Cover! Da fühlt man sich doch gut aufgehoben. Hat ein bisschen was Jesus-haftes, find ich. Mit gepflegteren Haaren, natürlich. Wir wissen ja alle, wie Jesus damals rumlief, mit diesen langen Zotteln. Und es gab bestimmt Leute, die James Last gern ans Kreuz genagelt hätten für seine Musik, höhö – um die Parallele noch weiterzuspannen.
Wir sind also gefangen in einer Welt aus Orange- und Brauntönen: Willkommen bei Non Stop Dancing 1972, Teil 2. Und es geht direkt los mit Deep Purples „Fireball“, bevor der heitere „Beautiful Sunday“ aufblüht und abgelöst wird von „Samson an delilah“… Neil Young befindet sich hier in heiliger Eintracht mit Tony Christie, Vicky Leandros und Giorgio Moroder. Was Sie besser nicht über 1972 gewusst hätten – hier erfahren Sie es. Für die Deep Purple-Fans mag es schmerzlich sein. Die Tony Christie-Fans sind durch den schmeichelnden Bigband-Sound versöhnt. Und den Giorgio Moroder-Käufern ist eh alles egal.
WeiterlesenSing mit 4
Nein, das ist nicht Mike Krüger auf dem Cover. Das ist wirklich James Last. Gut, man hat ihn schon besser gekleidet gesehen, aber vermutlich ist Karneval.
Die Musik ist gut, fetzig, haut auf die Pauke. Aber liebe Leute – was ist denn mit dem Chor los? Sind ihm bei Strafe die Synkopen verboten? Da wünscht man sich ja Cindy und Bert herbei, die den Rosen aus Malaga wenigstens noch ein Fünkchen Leben einhauchen. Mein Gott, hab ich das grad wirklich geschrieben? Aber ja, genauso ist es.
WeiterlesenÄnnchen von Tharau bittet zum Tanz 2
Wie gesagt: Platten, die so richtig abschreckend wirken, sind oft die besten. Ännchen von Tharau ist nicht halb so albern wie das Dirndl-Mädchen mit den Phasenbildern auf dem Cover.
Gut, wer keine Volkslieder kennt, lernt sie mit dieser Platte auch nicht. Erstens werden immer nur Fragmente angespielt. Und zweitens sind die so kunstvoll ineinander verwoben, dass selbst Profis aufpassen müssen, dass sie keins verpassen. Zuzüglich der ganzen Arabesken und Ornamente, die draufgepappt werden, steigt man zum Teil nur noch schwer durch: was ist Volkslied, was Verzierung? Es sind allenfalls Reminiszenzen, die hier durch den Raum schweben.
WeiterlesenAn evening out with…
So verwöhnt einen James Last also beim abendlichen Ausgehen. Schön-schön. Mit sexy Swing-Musik aus der Zeit vor den Non Stop Parties. Will sagen: ohne Partygeplapper. Und im Gegensatz zu den späteren Sound-Orgien auch noch etwas spartanischer instrumentiert.
Wunderbare Titel sind hier drauf: The theme from summerplace, A man and a woman, Moon River, Never on Sunday, Maria, Let the sunshine in etc. Die Platte ist näher an klassischem Jazz dran als an Easy Listening, auch – oder gerade – weil es hier mitunter nach leicht plüschigem Tanztee riecht. Aber auch nach großen Ballsälen, in denen sich die Herrschaften in den teuren Roben und die Twist-Teenies gleichzeitig austoben können. Ich tippe auf die späten 60er. Und es bleibt mir nicht viel mehr zu sagen als: spitzenmäßig leichthändiger Swing.
WeiterlesenFlute Fiesta
…mit Berdien Stenberg
Oha, wer ist denn Berdien Stenberg? Wo heisst man so? Und warum dürfen nur hübsche blonde Flötistinnen mit auf´s Cover drauf? Warum nicht Gheorge Zamfir? Hat der vielleicht ´n Buckel?
Und das arme Orchester… Die stehen hier am Strand, angezogen wie für die Motto-Party „Beach-Zuhälter“ oder „Hawaiihemden-Casanova“. Steht bestimmt alles im Vertrag drin: „Herr Last geht morgens rum und legt Euch die Kleider raus.“ Und glaubt mir, er hat einen riesigen Fundus…
WeiterlesenNon Stop Party
28 Hits gespielt von der James Last Band.
Huch, wer ist das? Huch, wo war das letzte Lied zu Ende? Gar nicht. Das ist ja der Trick an den Nonstop-Platten. Sie stoppen nicht. Keine Leer-Rillen. Keine Pausen. Und die Leute im Hintergrund sind Party-Gäste. Winzig kleine Leute, mit in die Platte gepresst. Die Rille erweckt sie zu Leben…
Und das ist der Trick der Party-Platten: eingebaute Stimmungsgarantie, falls die eigene Party so richtig floppt. Dann sitzen ein Haufen griesgrämige Menschen auf Sofas und halten sich an ihren Drinks fest. Aber aus den Boxen tönt lustiges Party-Geplapper!
WeiterlesenNon Stop Evergreens
28 immergrüne Melodien zum Tanzen
Auch sehr schönes Cover, diese Platte. So sah das aus, wenn man in den 70ern Kunst machen wollte. Und gemacht hat! Ist doch wirklich gelungen: Bildmitte scharf, Rest unscharf und strahlenförmig von innen nach außen gehend. Hat so was Dynamisches, natürlich. Und dann diese Komposition aus Orange, Rot und viel Grün – schließlich geht es um Evergreens – Zwinker-Zwinker.
An dieser Stelle muss ich mal den Schriftzug von James Last loben. Diesen typischen, mit den runden, prallen Buchstaben. Die sehen ein bisschen aus wie aufblasbare Sitzmöbel. Man kann sie toll bunt ausmalen – also nicht ich, aber die Layouter. Ich hab sie wirklich schon in allen Farben des Regenbogens gesehen (die Buchstaben, nicht die Layouter). Je nachdem, welche Farben das Cover hatte. Sie haben so was Schwungvolles, Optimistisches. Und sie sind bis auf winzige Kapitälchen abgerundet: man kann sich nicht wehtun an ihnen. Also, wenn man dranstößt oder dagegen läuft. Und sie sind unzweifelhaft auch heute noch stylish – das muss man sich mal vorstellen! Wer mag sich das nur ausgedacht haben? Ich würd gern mal gratulieren kommen.
WeiterlesenÄnnchen von Tharau bittet zum Tanz
28 swingende Volkslieder mit Chor und Orchester Hans Last
Ah, hier ist endlich mal ein Chor auf dem Cover erwähnt. Aber wer bitte ist Hans Last? Na, James Last natürlich. Vor der Operation. Bevor ihm die Ärzte einen Schnauzer, Koteletten und eine schulterlange Matte angetackert haben. Der Taktstock war schon vorher angewachsen. Und das lässige Wippen mit der Hand war auch mit starken Medikamenten nicht wegzukriegen.
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