Der Verlierer in uns allen

Eine Abhandlung über das Phänomen Dilbert

Dilbert bei der Arbeit

Dilbert ist ein moderner Held. Ein Mann mit edlen Qualitäten, der im Kampf gegen das Übel dieser Welt das wertvollste Gut eines Menschen aufs Spiel setzt: seine Karriere. Unermüdlich kämpft er tagtäglich gegen fiese Kollegen, unfähige Vorgesetzte und den inneren Schweinehund. Das er den ungleichen Kampf langfristig verliert, kann ihn nicht abschrecken. Der untersetzte Ingenieur mit dem weißen Kurzarm-Hemd, der widerspenstigen gestreiften Krawatte und den stilsicheren weißen Socken ist in den USA längst zu einer Kultfigur geworden. Der Versager, der regelmäßig feststellen muß, daß Intelligenz nur sehr wenig praktische Verwendung findet, hat in der Realität einen Erfolg, von dem der Comic-Held in seiner zweidimensionalen Welt nur träumen kann: Er wurde vom US-amerikanischen Time Magazine zu einem der 25 einflußreichsten Amerikaner gekürt.

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Der König von St. Pauli

Da will sich Dr. Zapp mal einen fernsehfreien Abend mit gepflegten Telefongesprächen unter Hinter-Net! Kollegen gönnen und dann so etwas: Wohin man auch ruft, überall das gleiche Echo: „Da läuft gerade ‚Der Dingsda von St. Pauli‘. Vielleicht können wir ja später…“ Nach dem dritten Anruf gibt man seufzend auf, greift wieder zur Fernbedienung und beteiligt sich am Sat.1-Quotenhoch.

Jetzt – nach sechs Folgen und ungezählten Werbeunterbrechungen hat „der neue Wedel“ ein Ende. „Und?„, höre ich die Redaktion schon rufen, „Was ist Dein Fazit?„.

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Live: Brenda Kahn

München, Café der Muffathalle, 20.01.1998

Einfach zauberhaft
„Damn your good intentions“ – Ein Zitat aus einem Song von Brenda Kahn. Die Folksängerin aus New York weiß, was sie will. Ein Plattenvertrag mit einer Major-Firma stiftete Chaos, also zog die junge Sängerin erstmal durch die Staaten und tourte ausgiebig. Dabei entstanden eine Handvoll Songs, festgehalten auf der aktuellen CD „Outside the Beauty Salon“. Im Rahmen einer kleinen Tour durch Europa trat Brenda Kahn im Café der Münchner Muffathalle auf.

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Leonard Nimoy, William Shatner: Spaced Out

Nach dem erfolgreichen Start der STAR TREK-Serie 1966 fand man in den DELISU-Studios, die Akteure könnten sich auch mal im Singen hervortun. 1967 erschien dann die erste LP von Leonard Nimoy: „Leonard Nimoy presents Mr.Spock’s Music from Outer Space“. Produziert wurde sie natürlich von STAR TREK-Erfinder Gene Roddenberry. William Shatners Debut „The Transformed Man“ erschien 1968 bei Decca und enthält eine Mischung aus Songs und dramatischem Sprechgesang.

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10 Insel-Platten von Ralf Boeck

Eigentlich ein Klacks, die Frage. Wenn man, wie ich, an der Schwelle vom UFU (unner fuffzich) zum UHU (unner hunnert) steht, sollte einem die Beschränkung aufs Wesentliche nicht schwerfallen. Außerdem kennt man sein eigenes Stimmungsspektrum so weit, dass es sich mit 10 Platten einigermassen vollständig abdecken lässt (was auch heisst, dass die folgende Liste keine Rangliste ist).

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Mark Eitzel: Caught in a trap and I can’t back out ‚cause I love you too much, baby

Caught in a Trap.. - Eitzel,Mark: Amazon.de: Musik-CDs & Vinyl

Bereits bevor sein letztes Album „West“ erschien, hatte Mark Eitzel seine nun veröffentlichte neue CD mit dem schönen, aber langen Namen schon eingespielt. Im Interview, das er Hinter-Net! im letzten Jahr gab, erzählte er davon. Warum „West“ zuerst veröffentlicht wurde, erzählte er uns nicht. Es ist nur eine Mutmaßung, aber vielleicht sollte die Zusammenarbeit mit R.E.M.-Gitarrist Peter Buck auf „West“ dem eigenwilligen Künstler den Weg zum breiteren Publikum ebnen und wurde deshalb zeitlich vorgezogen. Vermutungen über die Beweggründe des Songwriters aus San Francisco, ausgerechnet mit dem „Vielspieler“ und musikalischen Mastermind der sanften Rocker aus Athens/Georgia eine Platte aufzunehmen, gab es ja viele.

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Picture of Light

Mit dem ambitionierten Ziel, das mysteriöse Naturphänomen Aurora borealis (Nordlichter) für die Nachwelt auf Zelluloid zu bannen, hat sich der Regisseur Peter Mettler auf den Weg in die kanadische Arktis gemacht. Herausgekommen sind bei dieser Expedition 80 Minuten voller bezaubernder Schneelandschaften, schräger Kommentare skurriler Bewohner dieser Eiswüste und natürlich beeindruckender Aufnahmen der diversen Formen des Nordlichts.

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Pippi Langstrumpf

Wer kennt sie nicht, das phantasievolle Mädchen mit den abstehenden roten Zöpfen. Sollte jemandem Pippi Langstrumpf trotz des unermüdlichen Einsatzes in Kinder-TV-Kanälen oder jährlich zum Geburtstag ihrer Schöpferin Astrid Lindgren neu erscheinender Hörspiele nicht mehr so recht in Erinnerung sein, kann ihm nun geholfen werden: Das stärkste Mädchen der Welt erlebt all ihre Abenteuer noch einmal auf der Kinoleinwand.

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Red Corner – Labyrinth ohne Ausweg

Der erste Vertrag über eine Satellitenkommunikation zwischen China und den USA steht kurz bevor. Hinter diesem historisch bedeutsamen Deal stehen die Bemühungen des amerikanischen Staranwalts Jack Moore (Richard Gere), der eigens zur Unterzeichnung nach Peking reist. Hier feiert er den Abschluß ordnungsgemäß mit viel Alkohol und einem einheimischen Model. Am Morgen ist jedoch Schluß mit Lustig, denn die Schöne liegt blutüberströmt neben ihm. Bald findet er heraus, daß es ein Fehler war, die örtliche Polizei zu benachrichtigen, weil Jack sich flugs im wenig gemütlichen Gefängnis wiederfindet.

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Das Trio

Zobel (Götz George) und Karl (Christian Redl) sind nicht wie andere homosexuelle Pärchen, die sich gemütlich, aber ästhetisch in ihrer Bleibe eingerichtet haben. Eher jenseits allen guten Geschmacks ausgestattet, leben die beiden in einem alten Kirmes-Wohnwagen – gemeinsam mit Zobels Tochter Lizzi (Jeanette Hain). Und zu dritt verdient man sich sein täglich Brot durch geschickte Griffe in anderer Leute Taschen. Abends sitzt das Trio in trauter Runde, kippt einen und teilt die Beute. Die Harmonie verweilt jedoch nicht lang im Trio’schen Mobil, denn Karl und Zobel benehmen sich wie das sprichwörtliche alte Ehepaar: Gezänk um Macken, kleine Eitelkeiten und die Langeweile des Alltags haben ihre Liebe zueinander ausgehöhlt.

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American Werwolf in Paris

Als Rucksack-Tourist bereist der junge Amerikaner Andy (Tom Everett Scott) mit seinen beiden Kumpeln Europa, wo er auf die hübsche und etwas mysteriöse Serafine (Julie Delpy) trifft. Schon bald ergibt sich die Gelegenheit, der Schönheit das Leben zu retten, die Andy dafür eine Adresse in Paris hinterläßt. Der Besuch der französischen Metropole soll für das amerikanischen Trio bleibende Eindrücke hinterlassen, denn hier haben die Werwölfe der neuen Generation ihre Lager aufgeschlagen.

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