Das Fieber der Erwartung hat nun die gesamte HINTERNET-Redaktion gepackt. Stücker vier Euro, abgebucht von der Kostenstelle „Obsessionen des Krimibloggers“, war unserer Finanzabteilung die Sache wert. Und nun ist er unterwegs! Kommissar X’ens legendärster Fall…
WeiterlesenKategorie: Watching the detectives
T. Jefferson Parker: Die kalte Gier
Dieser Krimi enthält alles, was du aus amerikanischen Krimiserien kennst. Nämlich:
- Der Ermittler (irisch) und das Opfer (portugiesisch) entstammen zwei seit Jahrzehnten verfeindeten Familien.
- Die Familienverhältnisse sind hier wie dort katastrophal.
- Der Ermittler ist geschieden und hat einen „wunderbaren kleinen Jungen“
- Der Ermittler verliebt sich in die Hauptverdächtige.
- Die Hauptverdächtige hat eine dunkle Vergangenheit.
- Der Ermittler trifft seine alte Flamme wieder, die aus der Opferfamilie stammt.
- Es wird was über die mexikanische Grenze geschmuggelt.
- Etliche korrupte Bullen.
- Ein deftiger Schusswechsel.
- Ein paar moralinsaure Sätze.
Friedrich-Glauser-Preis 2005
Die Nominierten für den Friedrich-Glauser-Preis 2005, den Nobelpreis für deutsche Krimis, stehen fest. Interessenten verweisen wir für die Details gerne an das → Nachtbuch .
Margery Allingham: Mode und Morde

Sie ist die Königin des guten alten englischen Kriminalromans. Das sagt ein Antiroyalist. Aber wir kennen das ja: Jede Queen hat ihr annus horrabilis, und bei Margery Allingham muss es 1938 gewesen sein, als sie diesen Roman schrieb.
WeiterlesenCrime Surf: Bert F. Island, die zweite
Über meine seltsame Begegnung mit Bert F. Island, dem Autor von „Kommissar X“-Romanen, und seine Enttarnung habe ich in diesem Blog bereits berichtet. Ein abgeschlossener Fall? Mitnichten. Die Geschichte von Bert F. Island muss neu geschrieben werden.
Denn soeben hat mich Herr Preyer vom →Oerindur-Verlag freundlicherweise davon unterrichtet, dass „Bert F. Island“ ein Sammelpseudonym war, es ergo nicht als gesichert gelten kann, dass Paul Alfred Müller als Autor des nachgerade gigantischen Titels „Ein Henker ist kein Blumenstrauß“ in die Geschichte des Kriminalromanes eingeht.
WeiterlesenBlogtipp: Nachtbuch
Nicht nur nachts eine hübsche Ergänzung zu unserem Detektivebeobachten ist Ludger Menkes Krimiblog →Nachtbuch.
Crime Surf: Pudelmord
Es war nicht mehr als ein flüchtiger Einfall, während ich auf den Zug wartete. Warum nicht Namen für Verbrechen erfinden, die es so bisher noch nicht gegeben hat? „Neologismen“ nennt das der Sprachwissenschaftler. Und sogleich fiel mir auch schon eins ein: Pudelmord. Gibts nicht. Dachte ich.
WeiterlesenA.D.G.: Kanguroad Movie
Seit ihr Australien-Freaks? Steht ihr auf brennende LKWs und zünftige Fernfahrerschlägereien? Mögt ihr Sex mit einer schweizer Wissenschaftlerin? Dann ist dieser Krimi wie für euch gemacht!
Der Franzose A.D.G. (bürgerlich: Alain Fournier, 2004 verstorben) hat mit „Kanguroad Movie“ einen Actionkrimi geschrieben, der alle Liebhaber dieses Genres befriedigt.
WeiterlesenDer Ewige Manga 1
Hurra, wir haben einen Manga! Aber wirklich nur einen… Dafür viele Dialoge! Ab heute. Hier. Stets geistreich, doch meistens reichlich ordinär. Intellektuell hochwertig mit billigem Sex. 
Ridley Pearson: Die letzte Lüge
Wenn Amis Krimis schreiben, haben sie zumeist schon die Verfilmung im Kopf. Und das heißt: Action. Gilt auch für Pearsons letzten Roman und, man soll ja nicht nur schlecht über Amis schreiben, es funktioniert ganz gut.
WeiterlesenPeter J. Kraus: Geier
In der zweiten Hälfte der Neunziger hat Peter J. Kraus drei Musikbücher veröffentlicht, von denen zwei auch bei Hinternet enthusiastisch aufgenommen wurden (Rock-Highway, Route 66). Dann wurde es still um ihn. Warum? Er hat einen Krimi geschrieben!
Und der ist, man kann es nicht anders sagen, so gut wie die Musikbücher. Oder, um es doch anders zu sagen: Wer Peters Art des kenntnisreichen, witzigen und immer lockeren Plauderns mag, der bekommt mit „Geier“ ein neues Quantum dieses Stoffes, angereichert um jede Menge Sex & Crime.
WeiterlesenKurzbekenntnis eines Detektieflesers
Wie kommt ein normaler und (bis auf altersbedingte Ausfälle gewisser grauer Zellen) geistig auf der Höhe des Seins befindlicher Mensch dazu, pausenlos Krimis zu lesen? Nun denn, it’s a long story short told.
Ganz einfach: Ich kenne nur gute und schlechte Literatur. Ein guter Krimi steht damit theoretisch auf einer Stufe mit einem guten Nicht-Krimi, wie z.B. Vladimir Nabokovs „Lolita“ (das ja irgendwie auch ein Krimi ist) oder Arno Schmidts „Das Steinerne Herz“ (das gar gleich in mehrfacher Hinsicht ein Krimi ist, obwohl es der Autor nicht gerne gehört hätte).
WeiterlesenV.A.: Åtömström
Die Herrschaften des Atomic Café in München, einem sehr netten Club, den auch ein gewisser Mehmet Scholl gerne mal aufzusuchen pflegt, überzeugen nach den beiden Samplern ‚French Cuts‘ und ‚French Cuts 2‘ mit einer weiteren exquisiten Songauswahl. Dieses Mal stand skandinavischer (Indie-)Rock(’n’Roll) im Mittelpunkt.
WeiterlesenAnnett Louisan: Bohème
Zarte Frauen mit großen Augen – die Amerikaner haben Norah Jones, die Engländer Katie Melua, die Franzosen Carla Bruni und wir können jetzt mit Annett Louisan dagegen halten. Während Katie Melua über ein keusches „My Aphrodisiac Is You“ nicht hinauskommt, fährt die 25-jährige Hamburgerin ganz andere Geschütze auf.
WeiterlesenStarcks Stück
Autor Marcus Starck („SexDotCom“), soeben von einem Querfeldeintrip durch Australien auf einem alten Zündapp-Moped zurück und gleich wieder gegen Freund Ludger →stänkernd, welcher wiederum seinen gewaltfreien Tee trinkt, Autor Marcus Starck („SexDotCom“) also →sucht im Ausland nach übersetzten deutschen Büchern und fragt nach der Konkurrenzfähigkeit des deutschen Kriminalromans. Das kann ein höllischerer Trip werden als der zum Ayers Rock. Als das alte Knattermoped endgültig seinen Geist aufgab und Autor Marcus Starck („SexDotCom“) per Anhalter weiterfuhr. Demnächst in seinem neuen Krimi: „ZünDappPutt“.
Elke Schwab: Kullmanns letzter Fall
Wahlweise morgens oder abends. Du enterst einen Nahverkehrszug, der dich in fünfundzwanzig Minuten zur Arbeit / nach Hause bringen soll (aber nur, wenn der Chauffeur nicht mittendrin mal wieder „dringend aufs Klo“ muss, wo er dann gemütlich die Bildzeitung liest und eine qualmt). Du bist dem Schülergeschrei / dem Omaschnattern hilflos ausgesetzt, der Blick aus dem Fenster bietet weder Ablenkung noch Trost. Also: Buch her. Krimi bevorzugt. Deine Ansprüche sind gering.
WeiterlesenThird Day: Wire
OK, es ist weltfremd, aber ich habe immer ein Problem, wenn Rockbands drei Stylisten brauchen. Musikalisch kann man Third Day aber nichts vorwerfen; „Wire“ ist um einiges zupackender geraten als der etwas zahme Vorgänger „Come Together“.
WeiterlesenMartin Conrath: Stahlglatt
Bitte, bitte, nur ein paar Zeilen! Die Stimme des Herausgebers stürzt in ein Jammertal. Bedenken Sie doch: Es ist ein Saarland Krimi!
Ich schweige ein paar Sekunden, räuspere mich und antworte brutal: Ja, ja. Saarland Krimi. Wenn der Autor nur am Bindestrich gespart hätte geschenkt. Aber so… Ich bespreche grundsätzlich keine Bücher, die mir beim Lesen körperlichen Schmerz bereiten.
So schlimm? Der Herausgeber heuchelt Mitgefühl. Schlimmer!
Und… – er überlegt angestrengt … es gibt wirklich gar nichts, was man zu Gunsten von Martin Conrath und seinem Krimi ‚Stahlglatt‘ vorbringen könnte?
WeiterlesenLaura Waco: Drei Uhr früh in Hollywood
Kann man in Beverly Hills leiden, auf dem Sunset Boulevard, dem palmengesäumten Paradies der Schönen, Satten und Reichen? Man kann. Wie und woran, zeigt Laura Waco, 1996 bekannt geworden mit ihrer Autobiographie Von Zuhause wird nicht erzählt, für den Spiegel die „bislang ergreifendste deutsch-jüdische Gegenwartsgeschichte“. Ihr neues Buch Drei Uhr früh in Hollywood umfaßt Kurzgeschichten über das Leiden in Los Angeles. Es sind einzelne, fast akribisch kalt beobachtete Schicksale, poetisch-lakonisch erzählt.
WeiterlesenBernd Begemann & die Befreiung: Unsere Liebe ist ein Aufstand
Wenn er will, kann Bernd Begemann ein harter Kritiker und entlarvender Beobachter sein. „Unsere Liebe ist ein Aufstand“ gegen alles, was uns festhält und klein macht, hören wir da auf dem neuen Album. „Wir zerstören die alte Ordnung“. Oder die wunderbar traurige Kitsch-Ballade „Wir sind lebendig begraben – und manchmal fühle ich mich nicht einmal richtig lebendig“.
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