In Nagels Romandebüt taucht gegen Ende die schöne Passage auf: „Sie hört andere Musik, aber sie hört sie auf dieselbe Weise wie du. Du liebst es, ihr zuzuhören. Sie spielt dir ihren momentanen Lieblingssong vor und redet die ganze Zeit von dieser einen unglaublichen Stelle: „Jetzt gleich, hör mal, achte mal auf das Schlagzeug! Jetzt! Jetzt!!!“ Wer sich davon angesprochen fühlt, sollte das Buch lesen. Es geht um die Liebe zur Musik, den Glauben an das, was man tut, auch wenn andere es für Schwachsinn halten.
WeiterlesenKategorie: Buch
Graffiti at its best
Das in diesem Bildband vorgestellte Montana Writer Team ist eine von der Sprühdosenfirma Montana gesponserte Crew (v.a. aus BRD, Österreich, New York) aus laut Verlag weltweit anerkannten und sehr geschätzten Sprayern aus der Graffiti-Szene, welche im Jahre 2000 von ruedione (Geschäftsführer von Montana Germany und Fotograf der Bilder dieses Bandes) ins Leben gerufen wurde.
WeiterlesenJohann König: Gestammelte Werke

Wer Johann Königs aktuelles Programm „Johann König eskaliert“ gesehen hat, weiß, dass der Kölner mehr drauf hat als den somnambulen Stammler. Mit wenigen Worten skizziert er die Welt und schwenkt zwischen scheinbar Sinnlosem und Alltagsphilosophie geschickt hin und her. Im stillen Kämmerlein kann man das mit seinem ‚literarischen Debüt‘ nachvollziehen, das jetzt unter dem leider nur mäßig witzigen Titel „Gestammelte Werke“ erscheinen ist.
WeiterlesenOliver Uschmann: Voll beschäftigt
Man erfährt es nur nebenbei, aber Hartmut und das namenlose ‚Ich‘ haben früher zusammen geduscht. Was der erste Teil verschweigt, enthüllt jetzt der zweite. Wie bei der etwas anderen Männer-WG zu erwarten, wurde das gemeinsame Duscherlebnis im Wesentlichen von Dosenbier und dem Geräusch der Wassertropfen auf demselbigen geprägt.
WeiterlesenKinder- und Jugendbuchmesse 2006

Für Kurzentschlossene: Die 6. Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse – ab morgen in Saarbrücken
Diesjähriger Schwerpunkt: Comic-Literatur
WeiterlesenSeiteneffekte
Wie eine US-Serie den Verkauf eines kauzigen irischen Autors ankurbelt:
→ The ‚Lost‘ world of Flann O’Brien
Vladimir Nabokovs „Lolita“
Im September 1955 erschien Vladimir Nabokovs Roman „Lolita“, das vielleicht größte Prosawerk des Jahrhunderts, gewiss aber eines der am häufigsten fehlinterpretierten. Aus Anlass dieses Jubiläums – und um kontroverse Diskussionen in einschlägigen oder in Betroffenheitskreisen auf solide faktische Füße zu stellen: hier 11 x Wissenswertes zum Buch.
WeiterlesenI can’t relax in Deutschland
Lang hat’s gedauert, endlich regt sich wahrnehmbarer Protest: Einige politische und pokulturelle Initiativen sowie Bands haben sich zusammengeschlossen, um gegen den Ruck in der deutschtümelnden Popmusik zu protestieren. Ob sie erfolgreich etwas bewegen können oder unfreiwillig nur neue Identifikationsangebote als ‚die anderen/guten Deutschen‘ abgeben werden, steht noch aus, aber auf alle Fälle bemühen sie sich redlich.
WeiterlesenHeinz Strunk: Trittschall im Kriechkeller
Hörspiele, Texte, Trashpopsongs aus dem Leben des Jürgen Dose, dessen Kosmos denen, die Strunks Roman „Fleisch ist mein Gemüse“ kennen, sehr vertraut vorkommt. So wird denn auch einiges aus jenem Roman hier wieder aufgegriffen, als handele es sich um Nachschlag.
WeiterlesenThomas Mann
Hinternet ist bekanntermaßen das Magazin für Pop, Kultur und Pommes. Da kann es schon mal vorkommen, dass der ein oder andere Leser leichte Repertoireschwächen im Bereich der Hochkultur aufweist. Das macht aber fast gar nichts, denn Hinternet versteht sich auch als Servicemagazin und deshalb starten wir heute eine neue Reihe: „Wissenswertes über…“.
„Wissenswertes über…“ präsentiert zu aktuellen Anlässen eine 10-Punkte-Faktensammlung, die einen jedes peinliche Hochkultur-Intermezzo auf der After-Work-Party oder beim Salsa-Tanzkurs locker überstehen lässt.
Folge 1 (aus Anlass seines 50. Todestags): Thomas Mann
Weltmacht Europa – Hauptstadt Berlin?
„Imperialismus“ prangt als Kategorisierung auf diesem konkret-Band. Das mag viele Leute erstmal irritieren, geht es doch um das friedliche Europa. Dieses wird in jüngerer Geschichte und aktueller Politik seziert, bis es gar nicht mehr so friedlich dasteht: „Die Autoren zeigen das Aggressionspotential der ‚Großmacht mit Herz‘, ihre antiamerikanische und antiisraelische Außenpolitik, die Förderung von Terroristen als ‚Widerstandskämpfer‘, die Destabilisierung durch völkische Minderheiten, den Kampf gegen den Dollar als Leitwährung und die Aufrüstungspläne zu einer weltweit kriegstauglichen EU-Armee“, so das Verlagsinfo.
Weiterlesen1978. Ein Jahr und seine 20 Songs
Wie hieß der Chic-Hit Le Freak ursprünglich? Und wem war er gewidmet? Wo hat sich John Travolta den Tanzstil für Saturday Night Fever abgeguckt? Wer sang I will survive auf Deutsch? Wie war Patti Smith beim Rockpalast-Auftritt drauf? Und wer hat ein ganzes Synthiepop-Album mit Rockklassikern eingespielt?All dies: Wissen zur Musik des Jahres 1978 mitgeteilt in einem stylischen Büchlein mit minimalistischem Cover. Die CD zum Jahr steckt auf der letzten Seite. Und wer auf das Lied der Schlümpfe, Boney M. oder Amanda Lear hofft, der wartet vergebens. Die Schlagworte heißen zwar unter anderem Disco und Pop aber eben auch Punk, Latin, Soul und Independent. Singer-Songwriter haben hier ihren Platz. Selbst afrikanischer Highlife ist drauf.
WeiterlesenSchutzumschläge
Für Bibliophile hat die New York Public Library (NYPL) ihren Bestand an Schutzumschlägen aus der Zeit von 1926 bis 1947 digitalisiert:
→ Dust Jackets from American and European Books, 1926-1947
Arno Schmidt: Die Referenzbibliothek
Wenn man die Wohnung eines Menschen betritt, mustert man zunächst seine Bibliothek. So jedenfalls machen wir das vom HINTERNET. Und nicht selten rufen wir aus: „Ha! Möcht ich auch haben! Und das! Und das!“ Heißt dieser Mensch Arno Schmidt und ist einer der größten Prosaschreiber des 20. Jahrhunderts, reizt eine Bibliotheksinspektion natürlich besonders. Und haben möchte man so ziemlich alles.
Kein Problem! Die rührige „Gesellschaft der Arno Schmidt Leser“ stellt peu à peu Arno Schmidts Bibliotheksbestand als pdf-files kostenlos zur Verfügung. Neu im Angebot: Tolle Sächelchen von Jules Verne. Zu finden → hier .
Olivia
Bisher war´s meine Lisa Simpson-Tasse, die mir an Tagen des Grauens die nötige Frauenpower gab. Seit neuestem ist der Name „Olivia“ dazugekommen. Mein innerer Bund mit einem grimmigen Schweinemädchen, das den Kopf voller Ideen hat und nie verzagt, lässt die schlimmsten Tücken schon nicht mehr ganz so mächtig erscheinen. Ich identifiziere mich mit einem Schwein mit zu großem Kopf und spirreligen, krummen Haxen. Himmel, hilf!
WeiterlesenAm Rande der Buchstaben
Ein Buchstabierwettbewerb deckt das Geheimnis einer scheinbar intakten Familie auf. Myla Goldbergs „Buchstabenprinzessin“ ist eine beklemmende Studie über Besessenheit, Einsamkeit und mystische Sehnsucht
WeiterlesenJeffrey Eugenides: Middlesex
Die Warnung zu Beginn des Buches ist ganz schön kühn: der Erzähler schickt entschuldigend voran, er könne manchmal ganz schön homerisch werden. Die bevorstehende Geschichte habe also etwas vom wohl berühmtesten griechischen Epos. Klingt vermessen. Aber um´s kurz zu machen: er darf das. „Middlesex“ gehört zu den besten Geschichten, die man sich überhaupt ins Bücherregal stellen kann.
Auch die andere Pointe gibt der Erzähler gleich zu Anfang preis: er ist Hermaphrodit. Als Mädchen geboren und erzogen. Aber in Wahrheit ein Junge. Als der er später gewissermaßen zum zweiten Mal geboren wird.
Funny van Dannen: Neues von Gott
Ich weiß nicht, wann wer den Begriff „Absurdistan“ geprägt hat, aber auf Funny van Dannen trifft das hundertprozentig zu. Auf seinen CDs sowieso, jetzt auch in Buchform wenn er in 41 Kurzgeschichten „Neues von Gott“ und Anderen erzählt.
WeiterlesenMusikbücher XI
Bis Butler James wieder über’s Tigerfell stolpert, sind es noch etliche Wochen hin, in denen viel passieren kann: Vielleicht wird endlich die Deutschquote im Radio eingeführt und wir dürfen nicht nur angloamerikanischen, sondern auch deutschen Hitparadenschrott genießen. Oder, who knows, HINTERNET startet einen neuen, spannenden Fortsetzungskrimi. Mag da kommen was will, eines steht jetzt schon fest: Mein nicht nur Musik-Lieblingsbuch 2004 heißt „Please kill me. Die unzensierte Geschichte des Punk.“
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