Live: Nazareth

Kaiserslautern Kammgarn, 16.4.2002

Eigentlich wäre hier nichts zu sagen – ein ganz normaler Greatest-Hits-Set von den Schotten. Keyboard-Veteran Ronnie Leahy scheint leider eine Allergie gegen alles Analoge zu haben, und Gittarist Jimmy Murrison fügt viel zu viele Achtziger-Metal Licks hinein, schade. Aber: Nazereth hat eine sehr gute Version der Frankie Miller Nummer „Danger Danger“ gespielt, angekündigt als Beitrag zu einem Tribut-Album, das als Hilfe für den kranken Miller gedacht ist. Fans von Frankie Miller – „the real Paul Rogers“, wie er einst (von mir) genannt worden ist – sollten danach Ausschau halten.

This Is Where I Belong: The Songs Of Ray Davies & The Kinks

Ramrode und The Ravens hießen 1962 die von der Besetzung her identischen Bands, in denen der spätere Kinks-Kopf Ray Davies erste Gehversuche in Richtung Stardom unternahm. Zwei Jahre später tauschte der Sänger der Formationen das Mikrophon mit dem Terminkalender eines Managers aus und kümmerte sich fortan um die geschäftlichen Belange der in The Kinks umbenannten und von Davies angeführten Truppe. Das war der Startschuss für eine Karriere, die im Laufe ihrer vielen Jahre weite Kreise ziehen sollte.

Weiterlesen

Simple Minds: Cry

Verwirrung. Liegt es an meinen Ohren? Sind nicht Simple Minds höchstpersönlich an der misslichen Lage schuld, dass Teile ihres Comeback-Albums „Cry“ wie Auszüge aus U2-Alben klingen? Zum einen wäre da die Stimme von Jim Kerr. Zum anderen der Hang der schottischen Band, sich elektronischen Klangspielereien offen gegenüber zu sein. Beats und Effekte von Keyboards haben sich eingeschlichen. Nicht unbedingt eine schlechte Idee sollte man meinen. Doch andere würden argumentieren, dass Bands immer dann die Elektronik verstärkt zu Rate ziehen, wenn ihr nichts Gescheites mehr einfällt.

Weiterlesen

James Yorkston And The Athletes: The Lang Toun

James Yorkston ist Singer/Songwriter, stammt aus dem malerischen Edinburgh und hat mit seiner Band The Athletes einen Deal beim großartigen Indie Domino landen können. Seiner Single nach zu urteilen, muss man eingestehen, dass die Welt doch gerecht ist. Weg sind die Zeiten, in denen man von Zweifeln zerfressen wurde. Dass Yorkston hier und heute bei uns Erwähnung findet, ist ein Segen.

Weiterlesen

Yeah Yeah Yeahs: Yeah Yeah Yeahs

Greil Marcus, der bekannte Rockkritiker, hält ganz große Stücke von dem New Yorker Newcomer Yeah Yeah Yeahs. Er sagt, der Name sei schlecht. Kann man beipflichten. Oder? Vielleicht drückt er genau das aus, wofür die Band steht: Exzess, Jubel, Trubel, Action. The Action is go – das sagten mal Fu Manchu. Das Trio um Sängerin Karen O fügt sich nur zu gut als Glied in eine Kette ein, deren vorderen Elemente von The Moldy Peaches, The White Stripes und The Strokes besetzt sind. Rotzfrech rock’n’rollen sie mit.

Weiterlesen

Millencolin: Home From Home

Millencolin ist eine der Bands, bei denen Schreiberlinge immer erst die Vergangenheit abhandeln, dann auf die veränderte Geschwindigkeit hinweisen, um abschließend festzustellen, dass die Jungs immer erwachsener werden. Damit sollte nach „Home From Home“ endlich Schluss sein – deswegen letztmalig: kein Ska mehr, weniger Gas, aber immer noch genug Dynamik und Frische, um ordentlich in den Pudding zu hauen.

Weiterlesen

Untitled

Wie sang Bruce Cockburn vor rund 25 Jahren in „Laughter“:

„Let’s hear a laugh for the man of the world
who thinks he can make things work
tried to build the New Jerusalem
and ended up with New York.“

Alles falsch – das neue Jerusalem ist Mannheim.

Xavier Naidoo hat in Offenbarung 21,16 den passenden Vers dazu entdeckt und verkündet in „Sie ist im Viereck angelegt“ seine Erkenntnis: Aha, Mannheim ist also Zion.

Weiterlesen