The Soundtrack of our lives: Instant Repeater ´99″

Weiß der Himmel, warum sich die renommierte Musik-Journaille zu schade ist, „The Soundtrack of our lives“ eines Rezensenten-Blicks zu würdigen! Geht das schmale Schweden-Budget schon für die Kenntnisnahme der Roxette-Reunion drauf? Oder liegt es daran, daß die sechs Skandinavier mit längst erprobten, nichtsdestotrotz probaten Zutaten und verdächtigem Stampf-Rhythmus für Laune sorgen? Zuviel 80er-Simplizität? Who cares?!

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Idlewild: When I Argue I See Shapes

Das Gitarrenintro hört sich fast identisch nach „Crash“, einstiger Hit der leider verschiedenen Primitives an. Dann prescht man auch mit gleicher Dringlichkeit nach vorne und wenn der Sänger einsetzt, schaue ich aufs Cover: Ist das vielleicht ein Adorable-Nachfolger??? Nee, kann nicht sein, die Jungs sind ja gerade mal der Pubertät entwachsen. Verdammt coole Single für den Start.

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Faithless ft. Sabrina Setlur: Bring my familiy back

Die Kombination von Faithless und Sabrina Setlur provoziert zwangsläufig Polemik, denn krasser kann man Qualität und Müll kaum zusammenbringen. Wie unvorsichtig von Frau Setlur, ausgerechnet mit der wohlklingendsten, voluminösesten und charismatischsten Stimme des Rap eine gemeinsame Scheibe zu besingen, denn gerade auf engstem akustischem Raum mit Hohepriester Maxi Jazz, auch genannt GOD (Grand oral disseminator), wird offenbar, wie dünn, blechern und gekünstelt ihre pseudomäßig hingerotzte Ich-bin-ein-Kind-der-Straße-Attitüde mit den unschönen hessischen Artikulationsschwächen klingt.

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Blur: 13

Und wieder mal ein Abschied: 1993 sagten Blur dem Indie-Dance-Ding ihres Debüts „Leisure“ auf Wiedersehen und schufen ihre ‚Britpop‘- Trilogie, bestehend aus „Modern Life Is Rubbish“, „Parklife“ und „The Great Escape“, von der man sich mit dem Album „Blur“ wiederum distanzierte. Und was jetzt?

Natürlich haben sich Blur wieder mal selbst neu erfunden und sich, um auf den Abschied zu sprechen zu kommen, von ihrem langjährigen Produzenten Stephen Street getrennt. Statt dessen produzierte William Orbit, der, der die zahlreichen Spuren des letzten Madonna- Albums zugeknallt und ihr ein moderneres musikalisches Antlitz verschafft hat. Was entsteht, wenn so einer eine der kreativsten (quantitativ und qualitativ) britischen Bands im Studio coacht?

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Jim O´Rourke: Eureka

Hoppala, nicht gerade eine Platte, die ich in einem Magazin wie d!zko 2000, welches hauptsächlich Techno, Disco und Hip-Hop featured, erwartet hätte vorzufinden. Die technischen Elemente dienen dem Ex-Gastr Del Sol-Mitglied lediglich als Untermahlung seiner American-Songwriter Tradition. Daß er damit umgehen kann, hat er schon früher als Produzent von Stereolab bewiesen. Spartanisch und mit viel Akustikgitarren-Gezupfe wirken diese Stücke wie aus einer anderen Zeit. Gute Songs bleiben halt immer aktuell.

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Stereophonics: Performance And Cocktails

Rawk’n’Rooooollll. Das Trio um Brian-Adams-Sound-Alike Sänger Kelly Jones läßt mit der ersten Nummer keinen Zweifel an ihrer Gitarren-Integrität. Im Vergleich zum kanadischen Chartsabräumer haben Stereophonics kein Kiss meets Smokie-Klau mit Sporty-Spice nötig um einen Siebziger Schmock-Rock Song rauszuhauen. Der Unterschied ist, daß die Engländer keine Top-Ten-Garantie durch ihren Bekanntheitsgrad inne haben. Was den Mangel an Popularität angeht, könnten sich die drei durch eifriges Herzschmerz-Drama mit Sehnsuchtsfaktor-Melodien gepaart, so zum Beispiel „Hurry Up and Wait“, als nächster Anwärter auf einen neuen Robin-Hood-Soundtrack wärmstens empfehlen.

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Doob Doob O´Rama

Das Beste an diesen ganzen Indien-, Asia- und Türkenshops sind doch immer noch die Ecken mit den Musik-Kassetten bzw. die schreiend-bunten, kitschigen Bildchen darauf: irgendwelche schmachtenden Schönheiten mit riesigen Plastik-Wimpern und Schmalz-Typen mit bonbonfarbenen Gewändern und mindestens drei Kilo Goldschmuck.
Auch „Doob Doob O´Rama“ erfreut schon auf dem Cover mit hemmungloser Koloristik und läßt die Rezensentin zum CD-Player eilen.

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Underworld: Beaucoup Fish

Nach ewig langer Wartezeit und immer wieder verschobenen Releasedates halte ich hier das neue, epochale Machwerk von einer DER führenden englischen Elektronik-Kollektiven in meinen Händen.
Zuviele Superlative im Aufmacher?-Keineswegs! Die Geschmackspolizisten, Gralshüter der Underground-Attitüde und Feinde von ravigen Klängen durften sich ja bereits wie die Mainstream-Fraktion, der es gar nicht groß(-kotzig) genug klingen darf, auslassen. Die Kritiken fallen demnach, was erste Gruppe angeht, zerreißerisch aus, die zweite Gemeinde äußerte sich euphorisiert.

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Timbaland: Tim’s Bio:

Hey, yo, Timbaland is da man. Was Puff Daddy kann, kann er schon lange. Und wahrscheinlich wohl besser. Timbaland kommt auch ohne biedere Samples aus und produziert gern und viel. Seinen ganz eigenen Stil hat er auch und sogar ein Label (‚Z-Man/Blackground Records‘). Wer kennt sie nicht diese sonderbaren Aha-Laute und die alles beherrschenden abgehackten, wummernden bassigen Beats, die Alben wie Missy „Misdemeanor“ Elliotts Überraschungshit „Supa Dupa Fly“, Aaliyahs „One In A Million“ und Ginuwines „The Bachelor“ schmücken.

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Sleep: Jerusalem

Die Doom-Ikone Lee Dorrian, Besitzer und Gründer des Labels ‚Rise Above‘, hat sich den Zuschlag für das letzte Werk von SLEEP gesichert. Leider ist die Band kurz nach den Studioaufnahmen in die ewigen Jagdgründe abgetaucht. Schade, denn was ich bis dato von SLEEP kannte, hat mich immer überzeugt. „Jerusalem“ also heißt das Abschiedswerk der Amis und darauf befindet sich offiziell ein einziger Song (obwohl mein CD-Player immerhin sechs Stücke anzeigt!), der sage und schreibe 52 Minuten und acht Sekunden lang ist. Das nenne ich Doom. Kann man länger für einen Song brauchen? Okay, allerhöchstens 74 Minuten, denn dann ist die CD schließlich voll. Aber immerhin. Ich frage mich nur, wie die Jungs dieses Mammutstück eingespielt haben? Wochenlange Versuche und dabei wieder und wieder von vorne angefangen? Oder haben sie kleinere Fehler einfach in Kauf genommen?

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Jim O´Rourke: Eureka

Hoppala, nicht gerade eine Platte, die ich in einem Magazin wie d!zko 2000, welches hauptsächlich Techno, Disco und Hip-Hop featured, erwartet hätte vorzufinden. Die technischen Elemente dienen dem Ex-Gastr Del Sol-Mitglied lediglich als Untermahlung seiner American-Songwriter Tradition. Daß er damit umgehen kann, hat er schon früher als Produzent von Stereolab bewiesen. Spartanisch und mit viel Akustikgitarren-Gezupfe wirken diese Stücke wie aus einer anderen Zeit. Gute Songs bleiben halt immer aktuell.

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Nobodys: Generation XXX

Die ersten Takte dieses Album sind Geschrammel und krachende, scheppernde Becken-Tuschs, die normalerweise das Ende eines verschwitzten und erfolgreichen Konzertabends beschließen. Nicht aber bei den Nobodys. Hier bilden sie den Auftakt für 25 Stücke puren Rock’n’Rolls – und das frei nach dem Motto: „Chuck Berry was born to create rock-n-roll, we were born to destroy it.“ Dieser Devise folgen die Nobodys, die heftigst mit einem leicht durchschaubarem Proletenimage kokettieren und mit arroganten (oder doch nur provokanten?) Songtiteln um sich werfen.

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Neurosis: Times Of Grace

NEUROSIS sind und bleiben (vielleicht) für alle Ewigkeit eine meiner absoluten Favoriten im Bereich „harte Musik“. Ihren die Seelen reinwaschenden, produktiven Szenarien zu lauschen ist für mich immer und immer wieder ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Vor allem wenn ich mal nicht die Sonne in mein Herz gelassen habe und lieber schmolle und den Rest der Welt hasse, dann lege ich gerne eine Platte besagter Band auf. Und mit dieser Vorgehensweise bin ich nicht ganz allein, denn meines Wissens nach erfreuen sich NEUROSIS ständig wachsender Beliebtheit. Das kommt nicht von ungefähr. Ihre Alben und ihre Auftritte versprechen höchste Qualität. Von den alles andere als oberflächlichen Interviews ganz zu schweigen.

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King’s X: Tape Head

1998 war ein ergiebiges Jahr für King’s X-Fans. Im Sommer erschien das geniale Solo-Album von Ty Tabor („Moonflower Lane“), bald danach unter seiner Mitwirkung das All-Star-Projekt „Platypus“ mit Mitgliedern von Dream Theater und jetzt liegt das neue Werk von King’s X vor. „Tape Head“ ist ihr siebtes Album, aber das erste auf dem Label Metal Blade. Auch zum ersten Mal haben Ty Tabor und King’s X ein Album im Alleingang produziert. Das Ergebnis kann sich hören lassen: Der erste Titel „Groove Machine“ trägt seinen Namen zurecht und die elf folgenden Titel untermauern – wieder einmal – die Ausnahmestellung von King’s X (Randbemerkung: Es gibt noch einen dreizehnten, nicht ganz so ernst gemeinten Live-Track, aber den hört sich wahrscheinlich niemand zweimal an !).

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Ice Cube: War & Peace Vol. I

In den vergangenen Monaten agierte Ice Cube, alias O’Shea Jackson, öfter vor oder hinter der Kamera als auf der Showbühne bzw. im Musikzirkus. Lange, viel zu lange mußten seine Fans auf ein neues musikalisches Lebenszeichen des Eiswürfels warten. Die einzige Ausnahme bildete da der Soundtrack zu seinem Film „Player’s Club“. Jedenfalls hat sich Ice Cube zum Zeichen der Wiedergutmachung etwas ganz Besonderes ausgedacht. Gleich zwei thematisch miteinander verknüpfte Alben sollen innerhalb weniger Monate auf seine Fans losgelassen werden.

„The War Disc“ ist demnach nur der Anfang. Er beschreibt auf diesem die kriegerische Seite des menschlichen Daseins, während „The Peace Disc“ die andere Art und Weise des Lebens betrachten soll (Cube: „It’s a different record than any I have done.“).

Ice Cube lag mir schon immer. Besser als sein eisiger Namenskollege mit dem großen T war/ist er allemal. Leider hat er ab und zu einen starken Anflug von Pathos und Selbstüberschätzung, was sich vor allem in aufgemotzten und gezwungen böse und ernst wirkenden Hörspielen niederschlägt. Nicht unbedingt jedermanns Sache. Daß er ausgerechnet beim Titelstück „War & Peace“ auf ein Sampel aus No Doubts Nervhit „Don’t Speak“ zurückgriff dürfte ebenfalls größeren Unmut bei seinen Fans erwecken. Ansonsten jedoch meidet Ice Cube das Glatteis. Selbst die Zusammenarbeit mit Korn in „Fuck Dying“ ist als gelungen zu werten. Natürlich hat sich der Stil des ehemaligen N.W.A.-Rappers gewandelt und den modernen Strömungen unweigerlich angepaßt. Sein Gesicht hat er sich trotz kleinerer Patzer und einer gehörigen Überportion Gettosprache trotzdem bewahrt. Wahrscheinlich war die dirty language nötig, um das thematische Konzept der ersten CD realistisch umzusetzen. Ich bin schon auf die Wortwahl auf der zweiten CD gespannt. Peace, love and happiness?

Ice Cube: War & Peace Vol. I (The War Disc)
(Priority Records/Virgin)

Cassius: 1999

Cassius, das sind Philippe Zdar – seines Zeichens ein Teil von Motorbass – und Hubert „Boombass“ Blanc Francard, Studioproduzent und Betreiber des Boombass-Studios. Zusammen haben sie seit 1991 alle Alben von MC Solar produziert. Im Frühjahr 1994 erschien auf MoWax eine äußerst housige Funkplatte mit allem, was die heutige House/Deep House Fraktion Frankreichs an Einflüssen zur Technokultur beigetragen hat. Nur wenig später kamen Remixe von solch illustren Epigonen der Detroiter Szene wie Carl Craig und dem aus dem angrenzenden kanadischen Windsor stammenden Ritchie Hawtin, im Jetzt bereits die Grand-Seigneurs ihrer Produzentengilde. 1996 folgte auf Zdars Seite die immer noch veritabelste und eigenständigste Houseplatte aller Zeiten: „Pansoul“ von Motorbass ist ein Meilenstein an Deepness. Die zarten und tiefen Fragmente dieser Musik sind stets mit einem funkigen aber unaufdringlichen Bass umsäumt. Aufgrund einer schlechten bis keiner Promotion ging dieses Meisterwerk unter.Genauso erging es der Single „Foxxy Lady“ von „L´homme qui valait trois milliards“ auf „Cassius“, dessen Inhaber Hubert Blanc Francard auch gleichzeitig Produzent war.

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Bangbang: Je t´aime Je t´aime

Air – die Zweite. Stilistisch geht Bangbang den Pfad weiter, den die Abräumer der Polls im vorherigen Jahr beschritten. Ätherische Analog-Synthies, ultraweiche Gesänge (u.a. von Jay-Jay Johanson) und trippige Beats machen das Chanson anno 99 aus. Die Titel – halb englisch, halb französisch – lassen Bangbang, seines Zeichens Leader dieses gleichnamigen Projektes, wie einen Bastard aus Morcheeba und Dimitri from Paris dort zurück, wo erstere sich zu sehr dem „Big Calm“ hingeben und der zweitgenannte auf zuviel Zuckerwatte setzt.

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Catatonia: Dead from the waist down


Im Leben eines jeden Musik-Fans kommt vermutlich einmal der Punkt, wo man das Gefühl hat, die Euphorie der Jugendzeit sei unwiderbringlich verloren. Das kann daran liegen, daß die vermeintliche Lieblings-Band nur noch lahmen Müll produziert oder allein bis dato nie-gehörte Standard-Werke aus den Sixties die Ohren noch zum Glühen bringen, während die neuen Sachen allesamt nichts mehr taugen. Dann fühlt man sich unverstanden und alt.

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