Es muss da so eine Kiste geben, und wenn sie geöffnet wird, steigen lauter schöne Dinge daraus empor. Kleine, bunte Schmetterlinge. Blüten. Sterne. Petits fours. Aber auch mal manch graue Wolke. Wunderschöne allerdings nur, natürlich. So stell ich mir das vor, wenn 2raumwohnung mit ihren Ideen für ein neues Album ins Studio gehen.
WeiterlesenSchlagwort: deutsche Band
Madsen
Nachdem im vergangenen Jahr deutschsprachige Rockbands von fragwürdiger Qualität im Sekundentakt um Aufmerksamkeit buhlten, habe ich irgendwann angefangen, die meisten davon zu ignorieren. Zumindest bei der 3/5-Brüder-Truppe Madsen war das ein Fehler.
WeiterlesenUnion Youth: The Boring Years
Union Youth – wer es nicht wusste: das sind vier deutsche Jungs namens Maze, Orion, Bowy und Nosse – befinden sich mit ihrem neuen Album „The Boring Days“ mehr denn je auf den Pfaden des Post-Grunge und damit des Alternative Rock. Zwei in diesem bestimmten Genre nicht ganz unwichtige Namen springen einem da in den Sinn: Nirvana und Foo Fighters. Das sind Referenzen der obersten Kategorie. Union Youth haben deren Schaffen gut studiert, nicht jedoch kopiert. Ihre Songs haben Schmackes (gleich: Druck) und strotzen nur so vor Energie. Bestes Beispiel dafür ist die Singleauskopplung „Sweet Song“. Ein Kracher.
Aber keine Sorge: Union Youth haben nicht nur diesen in petto. An der Albumproduktion beteiligt war übrigens ein gewisser Pelle Gunnerfeldt, bekannt von Fireside. Jetzt ist aber Schluss mit Querverweisen. Rock on!
Union Youth
The Boring Years
Eat The Beat/Roadrunner/Universal
VÖ: 6.6.2005
Wir sind Helden: Von hier an blind
Bei der Popularität von Kettcar und dem kometenhaften Erfolg von Wir sind Helden bleibt es nicht aus, dass die Musik auch Leute anspricht, mit denen man eigentlich nicht den Musikgeschmack teilen wollte. Deswegen die Nase rümpfen, sich Schritt für Schritt distanzieren? Besser nicht — die Helden legen ihr zweites Album vor und bleiben ein Phänomen. Aller Voraussicht nach wird „Von hier an blind“ ein großes Publikum ansprechen, aber hier klebt immer noch das Label ‚unabhängig‘ dran.
WeiterlesenCho-Jin: Woanders
Die Schublade hätte ich beinahe zu schnell zugeschlagen. Die junge Düsseldorfer Band (!) veröffentlicht ihr Debütalbum auf dem Label von Wölli (!!) und huldigt direkt in der Strophe des Openers „Schattenläufer“ Düsseldorfs Rock-Export Nr. 1. Als Cho-Jin dann auch noch im Refrain gefährlich in Richtung Crossover/NuMetal abrutschen, scheint dieser kurze Kampf schon verloren. Aber bereits im zweiten Song „Carpe Diem“ stehen die Jungs wieder auf und präsentieren sich Schritt für Schritt als erstaunlich reife und druckvolle Band.
WeiterlesenStoppok: Solo – Live
Ich habe es in diesem Magazin schonmal erwähnt: Meine Sympathie für Stoppok begann erst, als ich ihn live gesehen habe. Von daher ist „Solo“ für mich ein uneingeschränktes Freudenfeuer. Die Spielzeit einer Doppel-CD hat Stefan Stoppok ordentlich ausgefüllt und präsentiert 27 Songs in fast 140 Minuten.
WeiterlesenMe And Cassity: Between Wake And Sleep
Es gibt eine kleine Schar unentwegter Musiker, die das hässliche Wort „Pop“ unter ihre Fittiche nehmen und es behutsam zu einem wertneutralen Glanz heranführen. Pop im Sinne von Me And Cassity hat nichts klebriges und man kann diese wunderschönen, eingängigen Melodien nicht anders definieren als eben über diese drei Buchstaben. Bandkopf Dirk Darmstädter beweist auf dem dritten Me And Cassity-Album wieder einmal, dass er zu den größten Harmoniensuchern der Nation gehört.
WeiterlesenBuddy and the Huddle: Monument for John Kaltenbrunner
Amerikanische und europäische Folk-Einflüsse bilden die Basis dieses Albums. Hier und da noch eine Prise Jazz, viel Instrumentales, der Gesang oft in den Hintergrund gemischt: Versucht hier jemand, nach dem Postrock den Postfolkrock zu erfinden? Das Ergebnis ist jedenfalls hörenswert. Jeder Song probiert eine andere Stimmung aus, manchmal spärlich instrumentiert, oft eher reichhaltig. Schwüle, Klage, Verdacht, verrauchte Bar, Lakonismus, Polka, Ruhe, Nervosität und immer wieder Folk – der große kommerzielle Erfolg wird das wohl nicht, obwohl das kreative Netzwerk/Bandprojekt aus Süddeutschland das durchaus verdient hätte.
WeiterlesenSkew Siskin: Album Of The Year
„Kiss my lips, the one I don’t eat with“ ja, so ein Satz prägt sich ein und verpflichtet Skew Siskin, mit derlei Aussagen auch auf dem neuen Album weiterzumachen. Vier Jahre hat es gedauert, bis der Nachfolger zu „What The Hell“ in den Regalen stand, aber die Berliner Combo hat an der Mischung aus Anzüglichkeiten und dreckigem Rock’n’Roll eisenhart festgehalten. Dass das manchmal platt und ein bisschen peinlich ist, muss man gar nicht diskutieren, man sollte sich lieber entspannt zurücklehnen und nicht weiter drüber nachdenken, warum es so einen Spaß macht, Motörhead oder The Donnas zu hören.
WeiterlesenMuff Potter: Heute wird gewonnen, bitte.
Hinter dem Namen Muff Potter kann sich eigentlich alles verbergen. In diesem Fall ist es ein Punkquartett aus Münster und die vier Jungs haben nicht nur ein Händchen für eingängige Albumtitel. „Heute wird gewonnen, bitte.“ ist alles andere als ein Feuerwerk der Innovationen, aber Muff Potter haben einen Flow in ihren Songs, den man sonst lange suchen muss.
WeiterlesenRotes Haus: 73,29 minutes to save the world
Eine bunte Anzeigenkampagne weckte diesen Herbst Interesse am potenziellen „next big thing“: modern, international, hip und engagiert. „Rotes Haus“ enttäuschen diese Erwartungen. Der Hamburger Elektropoprock erinnert immer wieder stark an Chumbawamba und eine gewollte aber nicht gekonnte dünne Asian Dub Foundation-Kopie. Dazu kommt nicht besonders ausdrucksstarker Gesang, lethargischer Sprechgesang und ein paar eckig-holprige Raps.
WeiterlesenHarmful: Sanguine
Manchmal durchzuckt mich dieses musik-patriotische Gefühl, dass es seit einigen Jahren wieder zunehmend gute Musik aus Deutschland gibt. Speziell im Rocksektor haben die Musiker hierzulande extrem aufgeholt und müssen nicht mehr fürchten, international belächelt zu werden. Ganz aktuell haben Harmful mit ihrem fünften Longplayer „Sanguine“ diesen Quantensprung geschafft und reihen sich locker in die großen Namen des Alternative-Rock ein.
WeiterlesenStoppok: Bla-Bla Nonstop
Ich geb’s zu – ich musste Stefan Stoppok erst live sehen, um mich mit seinem Werk nochmal intensiver zu beschäftigen. Ich hab‘ ihn irgendwann mal in die Schublade „Ruhrpott-Knödler“ gelegt und ihn dort fälschlicherweise nicht mehr raus gelassen. Asche auf mein Haupt, zuerst hat mich sein akustischer Auftritt bei den Acoustic Stories II überzeugt, danach sein vor kurzem erschienenes Album „Bla-Bla Nonstop“.
WeiterlesenCha Cha Guerillas: 7 Traditionals for Guitar, Organ and Drums
Die Small Faces („Happy boys happy“) als trägen Schieber mit Hammondorgel interpretiert – darauf muss man erstmal kommen. Überhaupt ist der Sound das große Plus der Cha Cha Guerillas aus Reutlingen: saftige Gitarren, die unwiderstehliche Orgel im Hintergrund und (dann doch) treibende, kontrastreiche Rhythmik.
WeiterlesenG. Rag Y Los Hermanos Patchekos: 0321H
Oh doch, sie haben richtig gelesen. Bandname stimmt und Albumtitel sowieso. Nein, ist nicht die Katalognummer, ist der Titel und man sollte ihn folgendermaßen aussprechen: oh-dreieinazwanzg-ha. Ganz bestimmt. Die Musik ist ebenso wenig ein Irrtum. Die 11-köpfige Band stammt aber nicht aus Texas oder der mexikanischen Einöde, sie kommt schnurstracks aus München und klingt doch alles andere als bavarisch.
WeiterlesenBlumfeld: Testament der Angst
Das ist Demokratie, langweilig wird sie nie.
Man kann ja über Blumfeld sagen, was man will, eines ist sicher unbestritten: Langweilig wird’s nicht mit der Band um Jochen Distelmeyer. Waren beispielsweise Tocotronic bei ihrem Debüt angetreten, zehnmal dieselbe Platte aufzunehmen (was sie bei aller strukturellen Ähnlichkeit der Scheiben aber doch nicht taten; auch die werden schließlich älter und entwickeln sich oder haben einfach mehr Geld für längere Studiozeit und komische Soundeffekte), scheint zu Blumfeld die garantierte Veränderung zu gehören.
WeiterlesenGigantor: Back To The Rockets
„Back To The Rockets“ ist das nunmehr fünfte Album der fünf Punkrocker Gigantor. Seit 1991 tatkräftig an vorderster Front aktiv und immer noch nicht müde oder berechenbar. Ganz im Gegenteil: Das Album „Back To The Rockets“ erschien bereits vor zwei Jahren in Japan und räumte dort mächtig ab. Ihre in japanisch gesungene Single „Asia No Jushin“ wurde sogar im ganzen Land in den Radios gespielt und somit verkaufte sich die CD dementsprechend rasant und oft. Nicht schlecht für eine Band aus dem Norden Deutschlands.
Jetzt sollen auch die hiesigen Fans in den Genuss des „neuen“ Albums kommen. 17 melodiöse Punkrock-Stücke und das Video zu „Asia No Jushin“ haben Gagu, Heiko Bendlin, Andreas Mertens, Jay Lansford und Jenzzz Gallmeyer anzubieten. Das sollte reichen, um auch hier etwas verloren geglaubten Boden im Nu wieder wettzumachen und an den Erfolg in Nippon anzuknüpfen. Denn was die Donots können, können Gigantor schon lange.
Gigantor: Back To The Rockets
(Steamhammer / SPV )
Backwood Creatures: Kings of Beach Boulevard
Eigentlich sagt der Titel hier alles – Skandinavier wie Gluecifer nennen sich die „Kings of Rock“, die fünf Kölner-via-Emsland (fragt mich nicht, selbst Schalke finde ich immer noch nicht auf der Karte) wollen nur zu den Königen des Strands werden. Was durchaus möglich wäre, wenn sie Amerikaner wären, was ich aber keinem wünschen würde.
WeiterlesenBananafishbones: My private rainbow
Da schien es schon, als seien Bananafishbones die hyperaktiven Nervtöter aus der letzten Bank… Und tatsächlich: sollte der Off-Beat je olympisch werden, ist das Trio ganz vorn mit dabei. Aber so schlimm, wie es die Vorab-Single „Glam“ vermuten ließ, wurde es nun doch nicht. Im Gegenteil, „My private Rainbow“ hält überraschend groovigen Americana parat – mal so pur, dass sich auch Son Volt und Co. warm anziehen müssen, bevorzugt aber immer noch als Plattform für Mätzchen à la Guerilla-TexMex: höher, schneller, weiter…
WeiterlesenInterview: Stella
Hinter-Net!: In welcher Besetzung spielt Ihr momentan?
Elena Lange: Wir waren zuerst ein Trio und haben so auch das erste Album gemacht. Mense Reents produziert und programmiert die elektronischen Stücken und spielt Schlagzeug bei den Rock-Stücken. Thies Mynther macht auch Programmierung und spielt live Keyboard, und dann ist direkt nach der letzten Platte einen neuer Bassist dazugekommen, das ist Hendrik, und ich singe, spiel Gitarre und schreibe Texte.
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