Nach fast nicht enden wollendem Touren und eigentlich zufriedenstellenden Verkaufszahlen, stand das kalifornische Quartett Adema dann doch mit leeren Händen da. Denn ihre vorherige Plattenfirma setzte sie blindlings vor die Tür. Zum Glück fand sich in Earache zügig ein neuer Geschäftspartner. Doch just zu dem Zeitpunkt trennte man sich von Sänger Marky Chavez, übrigens ein Halbruder von Korn-Shouter Jonathan Davis.
WeiterlesenSchlagwort: USA
T. Jefferson Parker: Die kalte Gier
Dieser Krimi enthält alles, was du aus amerikanischen Krimiserien kennst. Nämlich:
- Der Ermittler (irisch) und das Opfer (portugiesisch) entstammen zwei seit Jahrzehnten verfeindeten Familien.
- Die Familienverhältnisse sind hier wie dort katastrophal.
- Der Ermittler ist geschieden und hat einen „wunderbaren kleinen Jungen“
- Der Ermittler verliebt sich in die Hauptverdächtige.
- Die Hauptverdächtige hat eine dunkle Vergangenheit.
- Der Ermittler trifft seine alte Flamme wieder, die aus der Opferfamilie stammt.
- Es wird was über die mexikanische Grenze geschmuggelt.
- Etliche korrupte Bullen.
- Ein deftiger Schusswechsel.
- Ein paar moralinsaure Sätze.
Peter J. Kraus: Geier
In der zweiten Hälfte der Neunziger hat Peter J. Kraus drei Musikbücher veröffentlicht, von denen zwei auch bei Hinternet enthusiastisch aufgenommen wurden (Rock-Highway, Route 66). Dann wurde es still um ihn. Warum? Er hat einen Krimi geschrieben!
Und der ist, man kann es nicht anders sagen, so gut wie die Musikbücher. Oder, um es doch anders zu sagen: Wer Peters Art des kenntnisreichen, witzigen und immer lockeren Plauderns mag, der bekommt mit „Geier“ ein neues Quantum dieses Stoffes, angereichert um jede Menge Sex & Crime.
WeiterlesenAm Rande der Buchstaben
Ein Buchstabierwettbewerb deckt das Geheimnis einer scheinbar intakten Familie auf. Myla Goldbergs „Buchstabenprinzessin“ ist eine beklemmende Studie über Besessenheit, Einsamkeit und mystische Sehnsucht
WeiterlesenJosh Ritter: Golden Age Of Radio
Chronologisch in der falschen Reihenfolge, im Musikerlebnis die richtige. Josh Ritters aktuelles Werk „Hello Starling“ ist ein gutes Singer/Songwriter-Album, verblasst aber gegen sein Debüt „Golden Age Of Radio“. Insofern wundert es nicht, dass einige Kritiker über das zweite Werk nicht mehr ganz so erfreut waren. Da bei mir dieser Ernüchterungsschock ausfiel, mag ich beide Alben, aber „Golden Age Of Radio“ ist eindeutig das besonderere Werk. Knorzig, direkt und mit zwölf wunderbaren Songs, die an Dichte und songwriterischer Qualität nichts zu wünschen übrig lassen. Hört euch am besten beide Alben an und quält euch selbst mit der Entscheidung welches das „schlechtere“ ist.
Josh Ritter
Golden Age Of Radio
Setanta/Rough Trade
VÖ: 16.2.2004
Link: www.joshritter.com
Piebald: All Ears, All Eyes, All The Time
Nach dem abwechslungsreichen Vorgänger „We Are The Only Friends We Have“ geben sich Piebald auch auf ihrem neuen Album wieder alle Mühe, sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Nach einem recht straighten Einstieg nudelt sich das Bostoner Quartett durch ausgefeilte Instrumentalüberleitungen, Klaviersprengsel oder allerlei schmückendes Beiwerk.
WeiterlesenModey Lemon: Thunder + Lightning
Dampframme. Jon Spencer in einem 40-Tonnen-Truck. Panzerknacker in gleichnamigem Gefährt. Kurz – „Thunder + Lightning“ ist ein brutales Album. Großflächig zusammengeklaut prügelt das Trio aus Pittsburgh elf Songs ein, die klingen, als hätte man sich gar nicht mehr die Mühe gemacht, von der Garage ins Studio zu gehen.
WeiterlesenLive: Dead Moon + The Devastations
28.04.2004, Forum Bielefeld.
Eigentlich bin ich ja gar nicht mehr so heiß auf Konzerte. Hätte es nicht die Möglichkeit einer Rezension gegeben, hätte ich die 15€ wohl kaum zusammengekratzt. Das Forum ist mit Gästelistenplätzen etwas knauseriger als andere Veranstalter in Bielefeld, weswegen es bei dem Preis diesmal gar nicht so einfach war, Leute zum Mitkommen zu motivieren – hat aber letztendlich geklappt.
WeiterlesenJosh Ritter – Golden Age Of Radio
„Me and my friends in the park drinking beer underneath the trees
Lying on your back as the sun goes down, you know it’s perfect ‚cause you’ve got to leave“.
Ein Zitat aus „Me & Jiggs“, einer herzzerreißenden Ballade aus der Feder von Josh Ritter.
WeiterlesenRon O’Neal
Der US-amerikanische Schauspieler und Regisseur stirbt in einem Krankenhaus in Los Angeles 66jährig an Krebs.
Seine bekannteste Rolle war die Hauptrolle als Youngblood Priest in „Superfly“ (1972).
Randy VanWarmer
Der US-amerikanische Sänger und Songschreiber stirbt 48jährig in Seattle an Leukämie.
Seinen größten Erfolg hatte VanWarmer (der eigentlich Randall Van Wormer hieß) 1979 mit „Just When I Needed You Most“, das sowohl in den USA als auch in Großbritannien in die TopTen kam. Er schrieb auch Songs für die Oak Ridge Boys (am bekanntesten davon: „I Guess It Never Hurts to Hurt Sometimes“).
The Allman Brothers Band: Hittin‘ The Note
Ani DiFranco meets Portishead – synkopierte Songaufbauten treffen auf dreiteilige Harmonien und während die Gitarren-Arpeggios aus den Boxen quellen, ringen Flügelhörner mit modernen Loops um die Vorherrschaft. Hallo? Hallo???
WeiterlesenTori Amos: Scarlet’s Walk
Trügt der Eindruck oder ist Tori Amos tatsächlich positiver Stimmung? Während ich ihrem letzten Album „Strange Little Girls“ eine „bedrückte, fast gruselige Stimmung“ attestieren musste, hat sich Amos für das neue Album anscheinend einiger negativer Emotionen entledigt. Die mögliche Schlussfolgerung, „Scarlet’s Walk“ sei ein optimistisches und frohlockendes Werk geworden, ist jedoch falsch. Auf dieses Glatteis hat sich Tori Amos nicht begeben. Sie ist stattdessen ihren Wurzeln näher gerückt, hat sich hinters Piano gesetzt und wurde von Musikern wie Jon Evans am Bass und Matt Chamberlain am Schlagzeug begleitet. Und John Philip Shenale war dabei, der mit Hilfe der Sinfonia Of London die Streicherarrangements in Szene gesetzt hat. Aufgenommen wurde in Amos Privatstudio im englischen Cornwall.
WeiterlesenAshby: Power Ballads
Auch wenn der Albumtitel nach purer Kraftmeierei klingt – die „Power Ballads“ sind in Wirklichkeit locker-luftige Pop-Liedchen. Allerdings mit Ausnahme-Arrangements.
Ashby (Evelyn Pope und William Cowie, ein Duo aus Amerika) packen ihre Melodien in verspielte Lounge-Outfits bis hin zum lässigen Easy-Listening-Flair. Zarte Gitarren, Vibraphon, Glöckchen, blubbernde Elektronik, Flöten, Streicher und der gute, alte Moog. Alles leichtfüßig und transparent miteinander verwoben. Das Resultat klingt romantisch, edel und angenehm altmodisch.
WeiterlesenAdema: Adema
Nachdem die Nu-Metal-Welle schon deutlich abflacht, funktionieren viele neue amerikanische Bands nach dem Baukastenprinzip: Das Beste aus beiden Welten. Auf der einen Seite der wuchtige Pathos von Bands wie Creed, auf der anderen Seite die Dicke-Hosen-Musik. Bands wie Liquid Gang (leider schon wieder aufgelöst), Staind oder jetzt Adema schmiegen sich zwischen diese beiden Pole und sprechen eigentlich alle die an, die es weder extrem hart noch extrem kompliziert wollen. Auch wenn sich eine Schwemme dieser Bands abzeichnet, ist der Mittelweg vielleicht gar kein schlechter.
WeiterlesenTori Amos: Strange Little Girls
„Strange Little Girls“ist kein Märchenalbum, das Sagen über seltsame, kleine Mädchen verbreitet. Ebenso wenig ist es ein gewöhnliches Studioalbum einer Frau, die über Jahre hinweg mit ihrer Musik nicht nur Männerherzen verzaubert hat. Die rothaarige Sängerin Tori Amos hat sich ein neues Konzept zurechtgelegt, um den Tour-Studioalbum-Tour-Zirkel aufzulockern: Man nehme Songs männlicher Künstler und packt diese auf eine Platte.
Electric Frankenstein/ADZ: Split 7″
Ein neues Mini-Label aus Neuss bemüht sich, ein tolles Sammlerstück als Erstveröffentlichung anzubieten. „Neurotic Pleasures“ ist eines der besten von den zahlreichen Liedern der New Jersey Punk-Getreuen Electric Frankenstein, auch wenn es schon auf ihrer „Listen Up, Baby“ Mini-LP zu haben ist- und alles von EF klingt besser auf 7″ Vinyl, irgendwie.
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