Danys Welt (1)

So, jetzt soll ich also auch eine Kolumne verfassen (auf daß das Hinternet voll werde) und meine Gedankenwelt der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen!

Ich halte das ja für unverantwortlich und gefährlich, aber meine nähere Umwelt (mein Freund Kai, Hilde, das Kaninchen und Ohm, die sich momentan im Winterschlaf befindliche Schildkröte) halten den Gedanken für enorm und außerordentlich klasse und prima. Na klar, ist ja auch ihre Idee und Egozentrik ist ihnen fremd, aber na gut, los geht’s.

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Pole: LP2

Ich hätte ja nicht gedacht, daß es so schnell geht. Stefan Betke legt schon einen nach. War doch seine LP1 erst vor vier Monaten an gleicher Stelle die Schönheit der Ausgabe. Muß man bei musikalischen Schnellschüssen eigentlich immer mißtrauisch sein, gibt es bei Pole keinen Grund dazu. LP2 macht genau da weiter, wo der Vorgänger aufhörte. Basierte LP1 strukturell noch auf dem Knacken eines defekten Waldorf-Filters, das mit unglaublich fetten Dub-Bässen unterlegt war, so verzichtete Stefan Betke bei den neuen Aufnahmen auf den defekten Filter.

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Equatronic: Motivation

Der Chefredakteur weiß, wie man Rezensenten lockt: „Beeinflußt von Yazoo und Depeche Mode“ sagt er, mit der CD winkend, und meint das Duo Equatronic (Oliver Thom und Dorothea Brandt) aus der Gegend ums saarländische Völklingen, einem häßlichen Industrie-Ghetto aus grauen Betonklötzen und dank des jahrzehntelangen Zechen-Ausstoßes sicherlich eine der häßlichsten Städte Deutschlands. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen: Völklingens Bewohner haben ein sonniges Gemüt, nennen sich „Cindy“ und suchen sich einen „Bert“, um fröhlich trällernd durch die Schlager-Welt zu ziehen.

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Blumfeld: Old Nobody

Es könnte ganz gut passieren, daß sich Herr Distelmeyer mit seinem neuem Album „Old nobody“ von seiner alten Fangemeinde verlassen sieht. Er macht es ihr auch nicht gerade leicht. Hat er doch jetzt den Sound der Achtziger für sich entdeckt. Insbesondere der Sound von George Michael und von Prefab Sprout hat es ihm angetan. Dumm nur, daß sich der größte Teil seiner Hörerschaft von diesem Sound eher peinlich berührt fühlen dürfte und damit wohl auch kaum Verständnis für seine neu entdeckte Liebe zu cleanen Pop-Sounds aufbringen kann. Unverdient, wie ich meine. Denn Jochen Distelmeyer hat die seltene Gabe Emotionen in Worte zu fassen und damit auch dem Zuhörer verständlich zu machen. Er hat wohl auch die Frau seines Lebens getroffen, zumindest hat er sich die letzten beiden Jahre ausführlich mit der Thematik beschäftigt.

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The Black Crowes: By your Side

Eigentlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, „By your Side“ zur Schönheit der Ausgabe zu machen. Gott sei Dank, kam dann aber noch Pole auf meinen Plattenteller. Ansonsten hätte ich mich wahrscheinlich mit schweren Anfeindungen seitens der Redaktion konfrontiert gesehen. Retro hin oder her, die Black Crowes klingen natürlich wie eine Southern Rockband aus dem Jahre 1972. Aber das machen sie verdammt gut! Und es macht verdammt viel Spaß!

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Frl. Katjas Nähkästchen, Folge 10

So, die Feiertage sind rum, viele Leser kommen gerade zurück aus der Ski-Freizeit (ein schönes Wort aus meiner Schulzeit, gefiel mir einfach besser als „Ski-Urlaub“ oder gar das prosaische „Ski-Fahren“), vom Magenauspumpen oder aus der Psychiatrie, wo sie sich vom weihnächtlichen Familienzwist erholt haben – und da kommt ein neues „Nähkästchen“ zur Aufmunterung gerade recht!

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Live: Sheryl Crow

Zenith, München – 6. Februar 1999

Lasziv, hypnotisierend, reizend
Die Königin des weiblichen Singer/Songwriter-Pops ist zurück, und sie heißt immer noch Sheryl Crow. Bezaubernd wie eh und je stand sie am auf der Bühne des Münchner „Zenith“, vor ihr die respektable Anzahl von 3000 Konzertbesuchern. „All I wanna do is have some fun“ hatten die meisten in der Menge noch im Ohr – der Song, mit dem die Crow vor ein paar Jahren mit herzerfrischend-naivem Country-Pop die Charts eroberte.

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Lucinda Williams: Car wheels on a gravel road

Tja, was soll man dazu noch sagen – klasse Songs, tolle Stimme, superber Roots-Rock?!! Vielleicht, daß Lucinda Williams ein Meisterwerk vorgelegt hat, wie es einem nur jedes Schaltjahr mal unterkommt. Es rockt und kickasst, daß es nur so eine Freude ist. Allerdings weniger im brachialen als im klassischen Sinne: eben Roots-Rock mit dezenten Country- und Folk-Anklängen.

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Finnischer Tango. Tule Tanssimaan

Finnland liegt irgenwo zwischen Skandinavien und Rußland, stellt den amtierenden Formel 1-Weltmeister, das exzellente Eistanz-Doppel Rakkamo/Petri (der Vater von ihr ist Bürgermeister von Helsinki), den verschrobenen Regisseur Ari Kaurismäkki und die trinkfesten Elvis-Wiedergänger „Leningrad Cowboys“. Außerdem hat das Land, dessen Bewohner für ihre Wortkargheit berühmt sind, die höchste Handy-Dichte der Welt! So oder so ähnlich sieht das Bild aus, das sich der gemeine Nicht-Finne von Finnland macht.

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Anouk: Urban Solitude

Wenn man sich mal dazu durchgerungen hat, Holland, bzw. den Niederlanden zu verzeihen, daß dieses Land spuckende Fußballspieler, wäßrige Tomaten und viele nervige Moderatoren hervorbringt, kann man den Blick auf die schönen Dinge richten: tolle Landschaften, guter Käse, diverse Highlights in Amsterdam – und Anouk. Sie verfügt neben einem ansehnlichen Äußeren über ein knalliges Organ und ein Händchen für griffige Songs.

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