Eigentlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, „By your Side“ zur Schönheit der Ausgabe zu machen. Gott sei Dank, kam dann aber noch Pole auf meinen Plattenteller. Ansonsten hätte ich mich wahrscheinlich mit schweren Anfeindungen seitens der Redaktion konfrontiert gesehen. Retro hin oder her, die Black Crowes klingen natürlich wie eine Southern Rockband aus dem Jahre 1972. Aber das machen sie verdammt gut! Und es macht verdammt viel Spaß!
WeiterlesenKategorie: Musik
Mucho Macho: The Airport Freeze
Gemeinhin gilt die alte Hinter-Net!-Regel: „Ist auf dem Cover ein Auto, stell die Musik ruhig etwas lauto!“ Ab sofort muß diese Formel um eine zusätzliche Dimension erweitert werden, denn auf dem Cover von Mucho Macho ist ein Flugzeug zu sehen, und das Werk ist definitiv hörenswert!
WeiterlesenLive: Sheryl Crow
Zenith, München – 6. Februar 1999
Lasziv, hypnotisierend, reizend
Die Königin des weiblichen Singer/Songwriter-Pops ist zurück, und sie heißt immer noch Sheryl Crow. Bezaubernd wie eh und je stand sie am auf der Bühne des Münchner „Zenith“, vor ihr die respektable Anzahl von 3000 Konzertbesuchern. „All I wanna do is have some fun“ hatten die meisten in der Menge noch im Ohr – der Song, mit dem die Crow vor ein paar Jahren mit herzerfrischend-naivem Country-Pop die Charts eroberte.
Lucinda Williams: Car wheels on a gravel road
Tja, was soll man dazu noch sagen – klasse Songs, tolle Stimme, superber Roots-Rock?!! Vielleicht, daß Lucinda Williams ein Meisterwerk vorgelegt hat, wie es einem nur jedes Schaltjahr mal unterkommt. Es rockt und kickasst, daß es nur so eine Freude ist. Allerdings weniger im brachialen als im klassischen Sinne: eben Roots-Rock mit dezenten Country- und Folk-Anklängen.
WeiterlesenVelocette: Reborn
„Stereolab meets The Cardigans“ spricht der Waschzettel. „The Cranberries meet The Walkabouts“ würd ich sagen. Dazu noch eine gediegene Bläser-Section und beatle-eskes Gitarren-Geklimper – und fertig ist ein fragil hingehauchtes, hübsches Folk-Pop-Kunstwerk. Zugegeben, man muß es ein paarmal hören, um es in den Kopf reinzukriegen, aber raus geht´s hernach nimmermehr.
WeiterlesenFinnischer Tango. Tule Tanssimaan
Finnland liegt irgenwo zwischen Skandinavien und Rußland, stellt den amtierenden Formel 1-Weltmeister, das exzellente Eistanz-Doppel Rakkamo/Petri (der Vater von ihr ist Bürgermeister von Helsinki), den verschrobenen Regisseur Ari Kaurismäkki und die trinkfesten Elvis-Wiedergänger „Leningrad Cowboys“. Außerdem hat das Land, dessen Bewohner für ihre Wortkargheit berühmt sind, die höchste Handy-Dichte der Welt! So oder so ähnlich sieht das Bild aus, das sich der gemeine Nicht-Finne von Finnland macht.
WeiterlesenAnouk: Urban Solitude

Wenn man sich mal dazu durchgerungen hat, Holland, bzw. den Niederlanden zu verzeihen, daß dieses Land spuckende Fußballspieler, wäßrige Tomaten und viele nervige Moderatoren hervorbringt, kann man den Blick auf die schönen Dinge richten: tolle Landschaften, guter Käse, diverse Highlights in Amsterdam – und Anouk. Sie verfügt neben einem ansehnlichen Äußeren über ein knalliges Organ und ein Händchen für griffige Songs.
WeiterlesenWillie Nelson: Teatro
Neues von Willie Nelson also, seines Zeichens Country-Legende, Late-Wolfgang-Neuss-Look-a-like und wie dieser ein ausgemachter Marijuana-Man. In welchen Dimensionen mochte er sich rumgetrieben haben, als er den Franko-Kanadier Daniel Lanois zu seinem Produzenten erkor? Wie drogengeschwängert mochte die Luft bei der Vertragsunterzeichnung gewesen sein? Nein, das ist schon fast zuviel der Polemik, denn ein musikalisches Urgestein wie Willie Nelson ist auch von noch so profilierungssüchtigen Gestalten hinterm Mischpult nicht kaputtzuproduzieren. Aber hören tut man´s halt.
WeiterlesenLive: Stomp
London/Round House
Es ist der letzte Arbeitstag im alten Jahr und ich habe mir etwas besonderes vorgenommen um dieses zu feiern. ‚Stomp‘ ist angekündigt. Die Werbung im Guardian zeigt einen Mann mit freiem Oberkörper, der auf dem Boden rumrutscht und von unten in die Kamera schaut. In jeder Hand hält er einen Mülleimerdeckel. Darüber stehen die üblichen Jubelzeilen, die sich allerdings diesmal nicht als Lall herausstellen werden. Ausserdem wird in der Werbung gleichzeitig nach Freiwilligen gesucht, die nächstes Jahr mit auf Welttour gehen wollen, bequeme Kleider und feste Schuhe sowie ein gutes Gefühl für Rhythmus soll man mitbringen.
WeiterlesenInterview: Chris Jagger
Im Frühsommer 1998 erschien beim Hamburger Label Hypertension „From Lhasa To Lewisham„, das jüngste Album von Chris Jagger. Er hat es gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Charlie Hart (Ex-Ronnie Lane’s SLIM CHANCE, Ex-BALHAM ALLIGATORS) und dem Blues- und Boogie-Pianisten Ben Waters aufgenommen. Das Trio firmiert unter dem (programmatischen) Namen ATCHA ACOUSTIC. Ende November kamen die drei wieder auf Deutschlandtournee, nachdem sie hierzulande im Mai und Juni bereits einige begeistert aufgenommene Gigs absolviert hatten.
WeiterlesenTorococo rot + d: Setthissandypieceascompassesgocopabeiallemwasdumachstadaylong
Nachdem schon beim Titel die Hälfte der mir selbst auferlegten maximalen Zeichenzahl erreicht wurde, muß ich mich jetzt kürzer fassen, als sonst von mir gewohnt. (Na ja, da wollt‘ ich schon immer dran arbeiten.) Übergangsmäßig paßt das Teil ganz gut in die Endlosrille der „Fechterin“- EP, obwohl natürlich noch eine Veröffentlichung dazwischen lag: Torococo rot haben sich wieder mehr von den „natürlichen“ Sounds der EP und der Sachlichkeit, die „Veiculo“ noch dominierte, entfernt und nähern sich über Rauschgeneratoren und kratzige Sounds einem Wärmegrad an, der wirklich beeindruckend ist.
WeiterlesenEverlast: Whitey Ford Sings The Blues
House Of Pain are no longer in tha house. House Of Pain are fucking dead (ebenso wie die schwedische Über-Hardcore-Band Refused übrigens). Bevor er nach dem Dahinscheiden seiner Band und somit der Trennung von Danny „Danny Boy“ O’Connor und Leor „DJ Lethal“ Dimant in ein tiefes kreatives Loch fallen konnte, hat Everlast, der im normalen Leben Erik Schrody heißt, lieber zu Gitarre und Mikrophon gegriffen, um erneut (vor acht Jahren bereits kam sein Debüt „Forever Everlasting“ auf den Markt) seine Eigenkompositionen in Wort und Ton zu fassen. Dabei herausgekommen ist „Whitey Ford Sings The Blues“.
WeiterlesenMeret Becker: Nachtmahr

Hat Meret auf ihrer ersten CD „Noctambule“ noch überwiegend Interpretationen von Hollaender-Liedern, Brecht-Chansons und traditionellem Liedgut geliefert, handelt es sich bei „Nachtmahr“ um ihre erste selbstkomponierte CD. Bei den Texten nahm die 29jährige Anleihen bei Erich Kästner („Traum vom Gesichtertausch“), Gottfried Keller („Ballade vom kleinen Meretlein“) und Lewis Caroll („Geistgestört“), alles andere stammt aus ihrer Feder. Und wie der Titel schon vorwegnimmt, kreist das zentrale Thema des Albums um Zustände, bei denen Wirklichkeit und Unwirklichkeit verschmelzen, Alpträume, Gespenstisches, fantastische Assoziationen.
WeiterlesenHoneyboy Hickling: Blue It
„Blaumachen“ ist seine Sache nun wirklich nicht. In den vergangenen 15 Jahren hat Simon Hickling etliche Gruppen und Solisten mit seinem exquisiten Mundharmonikaspiel bereichert: in den 80ern vornehmlich bei der in der Birmingham area beheimateten Bluesband THE DT’s (DT steht für delirium tremens!), die schließlich zur backing group von Ex-SMALL FACE Steve Marriott avancierte. Simon blieb dem „cockney rebel“ noch ein Weile treu; seine blues harp ist u. a. auf Steves letztem Album – vor dessen tragischem Rauch(er)tod 1991 – zu hören. Dann jammte „Honeyboy“ mit illustren Leuten wie Bo Diddley und Paul Rodgers sowie Ex-WATERBOY Anthony Thistlethwaite. Mit letzterem nahm er Mitte der 90er auch zwei Alben auf.
WeiterlesenBone Thugs-N-Harmony: The Collection – Volume One
Im Gegensatz zu vielen meiner schreibenden Kollegen habe ich nahezu einen Narren an den Cleveland-HipHoppern BONE THUGS-N-HARMONY gefressen. Seit ihren beiden Hits „1st Of Tha Month“ und „Tha Crossroads“ bin ich ein überzeugter Anhänger und ständiger Verehrer. Ebenfalls überzeugt von den Jungs zeigte sich vor ein paar Jahren der ausgemusterte N.W.A.-Rapper Eric Wright, a.k.a. Easy-E, der die Jungs entdeckte und ihre ersten beiden Outputs „Creepin‘ On Ah Come Up“ und „E. 1999 Eternal“ produzierte.
WeiterlesenConcept 1-96: VR
Thomas Brinkmann hat es wieder getan! Er durfte ja schon die goldene Maxiserie von The Artist formerly known as Mike Ink mit seinem zweiarmigen Technics – Eigenbau und seinem Mischpult variieren. Er wurde diesmal von Richie Hawtin persönlich nach Kanada eingeladen, um dort mit dem gleichen Gerät die goldene Maxiserie von Concept 1 zu bearbeiten.
WeiterlesenStol: s/t
STOL, Avantgarde-Musiker aus Berlin und Saarbrücken, arbeiten an den Grenzbereichen der musikalischen Wahrnehmung im pop-kulturellen Zusammenhang und gegen song-strukturellen Formatierungen. STOL machen Musik für den Raum und für den Menschen im Raum. Möglicherweise klingt das jetzt abstrakter und theoretischer als der Ansatz des Musik-machens der dieser Musik zugrunde liegt eigentlich ist. Um genau zu sein, geht es bei STOL mehr um Soundstrukturen, denn um Songstrukturen. Die nun vorliegende EP, die am 29.10. bei Kitty yo! veröffentlicht wird, faßt mehrere Soundspuren der Band, nun zum ersten Mal auch für eine breitere Öffentlichkeit, zusammen.
WeiterlesenPlacebo: Without You I`m Nothing
Nachdem der Film Velvet Goldmine hierzulande nur mäßig eingeschlagen ist, kann man nicht erwarten, daß es zu einem Glamrevival kommt. Obwohl das vorliegende Album nicht unbedingt nur Glittermusik zu bieten hat, sind die androgynen Einflüsse der einstigen T-Rex-Ära unüberhörbar. Die lasziv, etwas quängelnde Stimme hatte Marc Bolan schon drauf und hört man sich Placebos Version von „20th Century Boy“ auf dem Soundtrack des oben genannten Streifens an, glaubt man den Altmeister des Glamrock auferstehen zu hören und das macht auch den Charme dieser neuen CD aus.
WeiterlesenTorococo rot + d: Setthissandypieceascompassesgocopabeiallemwasdumachstadaylong
Nachdem schon beim Titel die Hälfte der mir selbst auferlegten maximalen Zeichenzahl erreicht wurde, muß ich mich jetzt kürzer fassen, als sonst von mir gewohnt. (Na ja, da wollt‘ ich schon immer dran arbeiten.) Übergangsmäßig paßt das Teil ganz gut in die Endlosrille der „Fechterin“- EP, obwohl natürlich noch eine Veröffentlichung dazwischen lag: Torococo rot haben sich wieder mehr von den „natürlichen“ Sounds der EP und der Sachlichkeit, die „Veiculo“ noch dominierte, entfernt und nähern sich über Rauschgeneratoren und kratzige Sounds einem Wärmegrad an, der wirklich beeindruckend ist.
WeiterlesenCypress Hill: IV

Die Dauerkiffer unter dem Herrn haben die Geschwindigkeit in der Musik für sich entdeckt. Von Hanf auf Speed umgestiegen könnte man meinen. Was hat CYPRESS HILL nur dazu bewogen, ihre Songs mit schnittigen Beats zu unterlegen? Nun, B-Real selbst gibt die Antwort auf diese durchaus angebrachte Frage: „Wir wollten ein Album machen, das sich total von unseren vorherigen drei Alben unterscheidet. (…) Dennoch glaube ich, daß es noch nach CYPRESS HILL klingt, und so lange die Musik für uns spricht und wir unsere Masken aufbehalten, erhalten wir uns auch das Mysterium CYPRESS HILL. Die Leute sollten uns einfach mal wieder von einer anderen Seite kennenlernen.“ Ihr habt es gehört.
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